Essen. Stück „Butterkuchen“ sorgt im Theater Freudenhaus für große Nachfrage und hohe Auslastung. In der neuen Spielzeit soll RWE-Stück den Erfolg fortsetzen

Freude im Theater Freudenhaus: Nach angespannten Jahren läuft diese Spielzeit an der Steeler Bühne im Grend richtig gut. Grund ist das Stück „Butterkuchen“, das nach dem Buch des Kabarettisten und Autors Kai Magnus Sting entstand. „Alle Vorstellungen seit der Premiere waren ausverkauft. So einen durchgehenden Erfolg gab es hier schon lange nicht mehr“, sagt Rainer Besel, seit zwei Jahren künstlerischer Leiter des Theaters Freudenhaus. Und an dem hat er kräftig mitgemischt.

Besel kennt Sting aus der gemeinsamen Heimatstadt Duisburg und brachte ihn mit ins Spiel, da hatte er gerade seinen Job angetreten. „Die erste Zeit war spannend und anstrengend. Ich stand unter Strom. Ich musste sehen, wie dieses Theater tickt, habe noch Regie geführt und war plötzlich Chef eines 16-köpfigen Ensembles“, erklärt Besel. Inzwischen ist er gelassener, nimmt keine Arbeit mehr mit nach Hause und weiß zugleich: „Im Theater ist es wie im Fußball: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“

Markus Kiefer in weiblicher Hauptrolle

Er muss also sehen, dass es weiterhin gut läuft. Das Werbekonzept wurde daher verändert. Stücke werden bereits ein halbes Jahr zuvor angekündigt und neben den klassischen Wegen wie Presse und Plakate kommen verstärkt die sozialen Netzwerke zum Einsatz. Die freie Essener Theaterszene bereitet auch eine App für Smartphones und Tablets vor. Dennoch findet zum Start die gemeinsame Präsentation der neuen Spielzeit bei den „TheaterHäppchen“ statt, was Rainer Besel sehr zu schätzen weiß.

Die neue Spielzeit

Kostproben aus der neuen Saison gibt das Theater Freudenhaus bei den TheaterHäppchen am 25. September, 12 Uhr, in der Casa des Schauspiel Essen.

Die neue Sigi-Domke-Komödie „Wo bitte geht’s zur Bank?“ zeigt die Steeler Bühne ab 19. August.

Das Rot-Weiss-Essen-Stück „Fußball - Frauen - Ferde“ von Rainer Besel hat am 7. Oktober Premiere.

Auch ein Spielerwechsel steht an: Orestes Fiedler und Thorsten Schade kommen neu hinzu, Simon Jakobi kehrt zurück, Nadja Karasjew und Nadeem Ahmed verlassen das Theater.

Karten unter: 85 132 30

Neben „Butterkuchen“ mit 90 Prozent Auslastung tummeln sich in der kommenden Saison bekannte Produktionen wie „Freunde der italienischen Oper“, „Hanni“, „Zwei Witwen sehen rot“ oder „Dat Geheimnis vonne letzte Schicht“. Und es gibt zwei neue Komödien. Im Sommerspecial beantwortet Autor Sigi Domke die Frage: „Wo bitte geht’s zur Bank?“ Hochaktuell und witzig rankt es sich um ein Rentnerehepaar, das um sein mühsam Erspartes gebracht wird und sich rächen will. Der Clou: Markus Kiefer spielt die weibliche Hauptrolle.

Kindertheater als "Zubutter-Geschäft"

Im Oktober folgt „Fußball - Frauen - Ferde“. Rainer Besel selbst hat diese Komödie geschrieben und passend zum 2017 bevorstehenden 110-jährigen Jubiläum von Rot-Weiss Essen mit Anekdoten aus der Vereinsgeschichte angereichert. Als erfahrener Fußballfan und MSV-Duisburg-Anhänger hat ihm diese Arbeit besonders Spaß gemacht: „RWE-Fans werden den Wiedererkennungswert schätzen, für alle anderen gibt es eine Liebesgeschichte.“ Und so viel sei noch verraten: Der einst verschwundene Wimpel von der Deutschen Meisterschaft 1955 spielt eine wichtige Rolle. Das hört sich schon Erfolg versprechend an.

Einzig das Kindertheater, das der 59-Jährige zu etablieren versucht, findet nur wenige Zuschauer: „Ich finde es wichtig, das anzubieten. Aber es bleibt ein Zubutter-Geschäft.“