Essen-Steele. . In Kooperation mit dem Franz-Sales-Haus findet vom 17. bis 20. März das „All inclusive“-Fest statt. Menschen mit Behinderungen zeigen Theater und Kunst

Es ist eine Kooperation, die nahe liegt: Das Steeler Kulturzentrum Grend veranstaltet zusammen mit dem Franz-Sales-Haus ein integratives Kulturfestival. Das viertägige Fest „All inclusive“ soll die kulturelle Arbeit von Menschen mit Behinderung präsentieren und Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen bringen. „Eigentlich gehören wir sowieso zusammen“, sagt Conni Sandmann, Geschäftsleiterin des im Grend beheimateten Theaters Freudenhaus. Denn schon oft stand das Theater Makiba des Franz-Sales-Hauses, ein Ensemble aus Menschen mit und ohne Behinderung, auf der Bühne des Steeler Freudenhauses.

Vom 17. bis 20. März findet nun das „All inclusive“-Festival statt, mit zwei Makiba-Theateraufführungen, einer Ausstellung mit Bildern, die in Kunstkursen in der Huttroper Einrichtung für Behinderte entstanden sind, und mit Mitmach-Workshops, in denen Interessierte die Papierwerkstatt besuchen, Schmuck und Holz gestalten oder so genannte „Schleuder-Bilder“ entwerfen können.

Im Mittelpunkt steht jedoch die Theaterinszenierung: Seit fast zehn Jahren gibt es das Theater Makiba, 20 Schauspieler sind an den Produktionen beteiligt. Die Bewohner des Franz-Sales-Hauses schreiben selbst die Szenen und Texte, haben Ideen, die sie in den Plot einbringen können. „Wir geben immer ein Thema und einen Ort vor“, sagt Mareike Covella, die zusammen mit ihrer Mutter Rita Verbruggen-Huppertz die Regie führt. Dieses Mal sollte es das Thema „Liebe“ sein, Ort ist ein noch nicht fertiggestellter Flughafen, deren Betreiber jedem sein persönliches Liebespaket verspricht.

Das Theater produziert ein Stück pro Jahr. Die neunmonatige Vorbereitung auf die Aufführung teilt sich in drei Abschnitte: Zuerst suchen die Teilnehmer in der Findungsphase improvisierend nach einer Handlung, im zweiten Drittel konkretisieren sie, wohin es gehen soll. „Am Ende steht die Frage: Wie können wir einen roten Faden finden? Und natürlich die konkreten Proben für das Theaterstück“, erklärt Mareike Covella.

Im Franz-Sales-Haus leben und arbeiten über 2300 Menschen mit Behinderungen. Sie können an einem breiten Kulturangebot teilnehmen – darunter sind auch die Malkurse, in denen die Bilder für die Ausstellung im Grend entstanden sind. Einer der Maler ist Uwe Tegeler. Er ist halbseitig gelähmt und spricht nicht. In der Kunst hat er eine Form gefunden, sich auszudrücken. Zu seinen Werken schreibt er: „Malen tut mir gut. Lob mag ich nicht.“