Essen. . Über die Mehreinnahmen durch einen neuen Radarwagen soll die Doppelstreife verstärkt werden. Stadt rechnet mit 28.000 zusätzlichen Bußgeldern.

  • Ein neuer Radarwagen soll zusätzlich zu den vorhandenen vier Autos angeschafft werden
  • Jährlich könnten zusätzlich 28 000 Verkehrssünder erwischt werden
  • Ein Fahrzeug könnte Jahr für Jahr für 240 000 Reingewinn sorgen

Die Stadt will ihren Fuhrpark für die mobile Geschwindigkeitsüberwachung auf Essens Straßen aufrüsten. Ein neuer Radarwagen soll zusätzlich zu den bereits vorhandenen vier Fahrzeugen angeschafft werden. Zudem ist geplant, zwei der 20 Jahre alten mobilen Anlagen gegen modernste Technik auszutauschen. So sollen künftig nicht nur mehr Raser an den fast 500 innerstädtischen Kontrollstellen erwischt werden. Die Stadt verspricht sich gleichzeitig auch Mehreinnahmen, die an anderer Stelle eingesetzt werden könnten. Etwa für mehr Sicherheit.

Stadt rechnet mit 28.000 zusätzlich erwischten Verkehrssündern

Dem Vernehmen nach gibt es bereits politische Planspiele, mit dem Geld von pro Jahr geschätzt 28.000 zusätzlich erwischten Verkehrssündern sechs weitere Stellen für die Doppelstreife zu finanzieren, die an Brennpunkten in der Stadt für Ordnung sorgen soll, aber seit geraumer Zeit chronisch unterbesetzt ist.

Aus dem laufenden Haushalt wäre die personelle Aufstockung, auch wenn sie seit Monaten beschlossene Sache ist, kaum zu finanzieren. Zusätzliche Einnahmen aber würden die Wiederbesetzungen ermöglichen. Denn abzüglich aller Kosten für ein neues Messfahrzeug und die dazugehörige Technik klingelt’s absehbar ordentlich in der Blitzerkasse: über 240.000 Euro jährlichen Reingewinn allein durch ein neues Fahrzeug kalkuliert die Stadt nach den Erfahrungen vergangener Jahre.

In drei Jahren 4,7 Millionen Euro mit vier Radarwagen eingenommen

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Immerhin spielten die vorhandenen vier Radarwagen in den vergangenen drei Jahren fast 4,7 Millionen Euro ein. Dagegen erscheinen die rund 333.000 Euro für sechs wiederbesetzte Planstellen im Streifendienst inklusive einer neuen Stelle in der Ordnungsverwaltung, zweier neuer Dienstfahrzeuge und Uniformen als überschaubarer Posten.

Werden zwei der Fahrzeuge auch noch mit neuer Lasertechnik, die mit etwa 140.000 Euro zu Buche schlägt, ausgestattet, rechnet die Stadt „mit einer Amortisation der Kosten innerhalb kürzester Zeit“ und geht von einem „dauerhaft wirtschaftlichen Betrieb“ aus. Zumal die beiden alten Radaranlagen aus dem Jahr 1996 zunehmend durch technische Probleme nervten und zuletzt durch nicht verwertbare Messergebnisse laut Stadt einen jährlichen Einnahmeausfall in Höhe von 60.000 Euro produzierten.

Am Mittwoch soll der Ausschuss für Öffentliche Ordnung und Personal darüber entscheiden, was ihm die Sicherheit auf Essens Straßen wert ist und am besten gleich auch der Doppelstreife wieder auf die Beine helfen. Die ging im vergangenen Jahr am Stock: Nur noch acht Kräfte waren zuletzt im Außendienst unterwegs. Eigentlich aber sind 24 Mitarbeiter beschlossene Sache.