Essen.. Den Fahrern, die am Wochenende auf der A40 geblitzt wurden, obwohl sie sich ans Tempolimit hielten, soll kein Bußgeld drohen. Wie es zur Panne kam.

Groß war die Aufregung bei zahlreichen Autofahrern, die am Wochenende auf der A40 in Essen-Kray fälschlicherweise von den neuen Laser-Messegeräten geblitzt worden waren: Auf den elektronischen Anzeigetafeln über der Autobahn in Fahrtrichtung Duisburg war Tempo 100 ausgeschildert, doch viele Fahrer, die nach eigenen Angaben langsamer gefahren sind, wurden von den Kontrollgeräten dennoch fotografiert (wir berichteten). Am Montag versicherte die Stadt als Blitzer-Betreiber: Wer sich an das Tempolimit von 100 km/h gehalten hat, dem drohe selbstverständlich kein Bußgeld, so Stadtsprecherin Jeanette von Lanken.

Doch warum wurden die Autofahrer trotz des korrekten Tempos überhaupt geblitzt? Laut von Lanken handelte es sich um einen „Kommunikationsfehler“ zwischen Stadt und Straßen NRW: Der Landesbetrieb habe die dortige Baustelle am Samstag vorzeitig abgebaut und auf den elektronischen Anzeigentafeln danach Tempo 100 anzeigen lassen. Zuvor galt dort wegen der Lärmschutzarbeiten Tempo 80. Straßen NRW habe die Stadt jedoch erst am Montagmorgen darüber informiert, so von Lanken. Das Problem: Da Tempo-Anzeige und Blitzer nicht automatisch miteinander gekoppelt seien, müsse das Messgerät durch die Stadt erst angepasst werden. Dies geschah erst am Montagmorgen.

Straßen NRW war "etwas flott unterwegs"

Eine Sprecherin von Straßen NRW bestätigt den Ablauf: „Wir waren mit der Baustelle vorher fertig und wollten im Sinne der Autofahrer nicht bis Montag warten. Bei der Stadt haben wir am Wochenende niemanden erreicht. Vielleicht waren wir da etwas flott unterwegs.“

Die Stadt prüfe nun genau, wie schnell die geblitzten Autofahrer waren, so von Lanken. Wer unter 100 km/h schnell war, erhalte keinen Bußgeldbescheid. Falsch geblitzt habe die Anlage am Samstag ab circa 14.30 Uhr. Am Sonntagnachmittag griff die Autobahnpolizei ein und klebte kurzerhand die Laser-Blitzer ab.