Essen. . Der Essener Sportbund ist aus dem alten Hauptbad ausgezogen. Neue Anlaufstelle für Vereine und Verbände ist die alte Schule an der Planckstraße.
- Essener Sportbund zieht aus dem ehemaligen Hauptbad aus
- Neues Domizil ist ehemalige Dependence der Theodor-Fliedner-Schule an der Planckstraße
- Stadt hat 500 000 Euro in den Umbau des Gebäudes investiert
Wer schon einmal umgezogen ist, der kennt das: In diesem ganzen Chaos zwischen Möbeln und Umzugskartons den Überblick zu behalten, ist eine sportliche Herausforderung. In welchem der vielen Kisten versteckt sich denn nun der verdammte Kaffee?
Eine Pause könnte Wolfgang Rohrberg jetzt gut gebrauchen. Der Geschäftsführer des Essener Sportbundes (Espo) managt den Umzug in das neue Domizil des Dachverbandes – die ehemalige Dependence der Theodor-Fliedner-Schule an der Planckstraße in Holsterhausen. Zwei Jahrzehnte war das Hauptbad an der Steeler Straße der Sitz des Espo. Seit die Stadt endgültig den Stöpsel gezogen hat im einstigen Vorzeigebad, waren die Tage für den Sportbund gezählt. „Am Ende war es schon gespenstig“, schildert Wolfgang Rohrberg die ungewohnte Atmosphäre im Haus, wo das Jauchzen und Schreien der badenden Kinder einer bedrückenden Stille gewichen war. „Der Trubel war schön, wenn auch manchmal nervig“, blickt Rohrberg zurück. Künftig dürfte es ruhiger zugehen, im Haus des Sports.
Lange Suche nach einer neuen Bleibe
Lange hatte der Espo nach einer neuen Bleibe gesucht, bis die Wahl auf das seit Mitte 2015 leerstehende Schulgebäude fiel. Der zweigeschossige Bau mit seinen 1000 Quadratmetern Nutzfläche erschien dem Geschäftsführer gleich als ideal. Dass die Stadt händeringend nach geeigneten Unterkünften für Flüchtlinge suchte, hätte die Umzugspläne fast durchkreuzt.
Es kam anders. Nun richten sich die neuen Mieter nach und nach ein, der Espo und das Bildungswerk des Sports in der ersten Etage, die Seniorensportgemeinschaft im Erdgeschoss. Handballer, Schwimmer, Turner, Betriebssportler sind dabei, der neu formierte Fußballkreis folgt im Mai. Wer eine Anlaufstelle sucht in Sachen Sport, findet sie an der Planckstraße.
Behindertenaufzug lässt auf sich warten
500. 000 Euro hat die Stadt in den Umbau des Gebäudes investiert. Damit Platz für alle Nutzer ist, wurden in den einstigen Klassenräumen Zwischenwände gezogen. Es riecht nach frischer Farbe. Alles wirkt hell und einladend. Nur die kleine Sporthalle mutet an, als sei die Zeit in den 1980er-Jahren stehen geblieben.
Offen stehen die Türen schon jetzt, auch wenn es noch ein paar Tage dauern dürfte bis auch der letzte Karton ausgeräumt ist. Nur der erhoffte Behindertenaufzug dürfte etwas auf sich warten lassen. Eingebaut wird er, das sei beschlossene Sache, berichtet CDU-Ratsherr Klaus Diekmann, Vorsitzender des Sportausschusses. „Wir wollen ein offenes Haus sein“, unterstreicht Wolfgang Rohrberg. Ein offenes Haus für alle.