Essener Norden. . Die Emschergenossenschaft hat erfolgreich die Groppe in naturnah umgebauten Bächen ausgesetzt. Auch im Essener Norden ist die Groppe nachweisbar.

Die Vereinten Nationen feiern jedes Jahr im Mai den „Internationalen Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt“ – und die Emschergenossenschaft feiert mit! Denn die Wiederansiedlung der Emschergroppe in mehrere bereits renaturierte Gewässer des Emscher-Systems, darunter auch der Läppkes Mühlenbach in Dellwig/Oberhausen, lief äußerst erfolgreich. Nach über 100 Jahren vermehren sich erstmals wieder Groppen in den Emscher-Läufen – so auch am Läppkes Mühlenbach in Essen.

Kaum ein anderer Fluss blickt auf eine so abwechslungsreiche Geschichte zurück wie die Emscher. Vom einstigen fischreichen Tieflandfluss entwickelte sie sich zum Abwasserkanal eines der am dichtesten besiedelten industriellen Ballungsräume Europas. Seit Anfang der 1990er-Jahre wurden zahlreiche Abwasserläufe im Emscher-Einzugsgebiet von der Emschergenossenschaft wieder zu naturnahen Fließgewässern umgestaltet.

Als Besonderheit für das Emschergebiet ist der Restbestand einer Groppen-Population anzusehen, welcher in einem isolierten Abschnitt der Boye in Bottrop die Zeit der industriellen Gewässerverschmutzung überdauern konnte. Ein Teil dieser Tiere wurde in sieben neu gestaltete Gewässer umgesetzt. „Alle Wiederansiedlungen verliefen erfolgreich. Das ist ein Ergebnis, auf das wir mit Recht stolz sein könne“, sagt Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Erfolgskontrollen bringen positive Ergebnisse

Etwas mehr als ein Jahr nach dem Aussetzen der Groppen im Deininghauser Bach in Castrop-Rauxel führte die obere Fischereibehörde 2012 eine Elektrobefischung an den Besatzstellen durch, um nach dem Verbleib der besetzten Tiere und einer möglichen Reproduktion zu sehen. An der unteren Besatzstelle konnten bereits auf den ersten 20 Metern der unter-suchten Strecke 17 junge Emschergroppen nachgewiesen werden. Auf ein weiteres Fischen wurde daraufhin verzichtet.

Erfolgskontrollen der Emschergenossenschaft im Jahr 2013 förderten am Ostbach in Herne sowie am Läppkes Mühlenbach an der Stadtgrenze Oberhausen und Essen ebenfalls positive Ergebnisse zu Tage. Bereits in der ersten Laichzeit (März bis April) nach dem Umsetzen hatten sich die Tiere fortgepflanzt. Eine Elektrobefischung, die vor genau einem Jahr im Läppkes Mühlenbach durch den Rheinischen Fischereiverband 1880 e.V. erfolgte, zeigte bereits eine Ausbreitung der Groppen nach ober- und unterhalb der ehemaligen Besatzstellen.