Essen. . Die Ursache des Unglücks in Werden ist nach wie vor unklar. Gutachter versuchen nun, den Hergang des Unfalls auf der Brücke zu rekonstruieren.

  • Polizeipräsident:„Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen“
  • Retter ließen den Einsatz noch einmal Revue passieren
  • Gutachter fotografiert Unfallort mit einer Drohne aus der Luft

23 Retter haben am Montag in Werden alles gegeben, doch der 58-Jährige, den sie mit vereinten Kräften aus dem Wrack seines in der Ruhr versunkenen Autos holten, starb einen Tag später im Krankenhaus.

„Es tut uns leid, dass der Mann verstorben ist“

Dennoch ließ es sich Polizeipräsident Frank Richter nicht nehmen, den Helfern bei einem Empfang im Präsidium an der Büscherstraße für ihren Einsatz zu danken: „Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen und es tut uns leid, dass der Mann verstorben ist“, sagte der Behördenleiter: „Ich bin stolz auf die Essener Bürger, die heute hier sind und die sich für das Leben anderer in bemerkenswerter Form eingesetzt haben. Mein Dank gilt auch den Beamten des Polizeipräsidiums Essen.“ Selbst wenn es der Job der Polizei sei, sich für andere einzusetzen und zu helfen, so Richter, gehöre schon ein besonderes Engagement und Mut zu einer solchen Rettungsaktion.

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Nach den Gesprächen, in denen die Helfer noch einmal die Geschehnisse des Pfingstmontags Revue passieren lassen konnten, gab es kleine Präsente von der Polizei und einen Tag dienstfrei für die an dem Einsatz beteiligten Beamten.

Unfallhergang noch immer ungeklärt

Nach wie vor versucht die Polizei den Hergang des letztlich tödlichen Unfalls aufzuklären. Am Donnerstag fanden sich dazu Sachverständige auf der Gustav-Heinemann-Brücke ein und machten detaillierte Untersuchungen. Dazu wurde die Brücke vorübergehend für den Verkehr gesperrt. Ein Gutachter ließ eine Drohne aufsteigen, um die Örtlichkeit mit Hilfe von Luftaufnahmen vermessen zu können, sagte Polizeisprecherin Tanja Hagelüken. Die Fotos sollen Abstände und Bremsspuren auf der Straße dokumentieren.

Wie berichtet, war der 58 Jahre alte Autofahrer aus Mülheim nach einer Kollision mit seinem blauen Seat in eine Radler-Gruppe gefahren, hatte einen Ampelmast umgeknickt und das Brückengeländer durchbrochen, bevor er in den Fluss stürzte und etwa eine Viertelstunde in dem Wrack seines Wagen unter Wasser gefangen war.

Die Ermittler gehen weiterhin davon aus, dass ein medizinischer Notfall der Auslöser für den Unfall war. Deshalb verzichtet die Justiz auch auf eine Obduktion.