Essen. . Die Evag beklagt, dass in ihren Aufzügen gepinkelt wird. Das Urinieren greife Metallteile an. Mögliche Folge: Die Kabine muss ausgetauscht werden.

Täglich muss die Essener Verkehrsgesellschaft (Evag) ihren Kunden im Internet mitteilen, dass mal wieder ein Aufzug außer Betrieb ist – wegen eines technischen Defektes, vor allem wegen Vandalismus. Am Dienstag war es der Bahnhof Altenessen. Kein Einzelfall. Und die Reparatur ist oft teuer und dauert lange.

Während die Rolltreppen (die Evag unterhält 143) immer wieder deshalb nicht fahren, weil Übermütige den Nothalt auslösen, gibt es mit den insgesamt 37 Aufzügen ganz andere Probleme: Jugendliche blockieren mit Kaugummis die Lichtschranke, so dass der Lift nicht mehr fahren kann. Bei Tritten gegen die Tür bleibt der Aufzug schnell stecken. Und wenn nur eine einzige Glasscheibe beschädigt wird, muss der Lift aus Sicherheitsgründen stillgelegt werden.

Instandsetzungskosten hauptsächlich für Vandalismus-Schäden

Ein weiteres Problem: Das Urinieren in der Kabine greife die Metallteile an, beklagt die Evag in ihrem Blog. Dann müsse irgendwann die Aufzugskabine komplett ersetzt werden. Ein Großteil der jährlich 380.000 Euro, die für die Instandsetzung nötig sind, gehen allein dafür drauf, um Vandalismus-Schäden zu beseitigen, so der Verkehrsbetrieb.

Trotz der Missstände würde die Evag gerne mehr Lifte in Betrieb nehmen, um den Zugang für diejenigen zu erleichtern, die nicht die Rolltreppe nutzen. Zwei Drittel aller U-Bahnhöfe sind bisher mit Liften ausgestattet. Die weitere Realisierung scheitert nicht nur am Geld. Beispiel: U-Bahnhof Bismarckplatz. Dort wäre dringend ein Aufzug nötig, ist auch seit langem gewünscht. Doch der Lift würde mitten auf die Straße führen. Wie in mehreren anderen U-Bahnhöfen auch.