Essen. Ärger im Vorfeld des SPD-Unterbezirksparteitags: Ratsherr Thomas Rotter und der Allbau zeigen Steeler SPD-Stadtteilpolitiker Klaus Johannknecht an.

Schwerer Konflikt unter Essener Genossen im Vorfeld des SPD-Unterbezirksparteitags am kommenden Samstag. Der langjährige Steeler SPD-Stadtteilpolitiker Klaus Johannknecht sieht sich mit dem Vorwurf der üblen Nachrede konfrontiert, nachdem er in einer SPD-internen Sitzung schwere Vorwürfe gegen SPD-Ratsherr Thomas Rotter erhoben haben soll. Johannknecht, so schildern es Teilnehmer der Sitzung, habe behauptet, Rotter habe einen sechsstelligen Betrag von der Wohnungsbaugesellschaft Allbau erhalten, um als Aufsichtsratschef des städtischen Unternehmens Grünes Licht für den Verkauf von 139 Wohnungen im Hörsterfeld zu geben.

„Ich habe am Donnerstag Strafanzeige gegen Herrn Johannknecht erstattet“, sagte Rotter. Der Vorwurf sei absurd und entbehre jeder Grundlage. Anzeige erstattet hat mittlerweile auch Allbau-Geschäftsführer Dirk Miklikowski. „Wir haben einen guten Ruf, den wir verteidigen werden“, so Miklikowski. Selbst wenn Johannknecht unbedacht gesprochen haben sollte, sei hier eine Grenze überschritten. Dass die Sitzung intern war, habe nicht verhindert, dass sich das „haltlose Gerücht“ weiter verbreitete. Tatsächlich ist der Vorgang in der SPD Gesprächsthema. Ob es auch eine politische Dimension gibt, ist unklar. Rotter ist einer der Sprecher der SPD-„Zukunftswerkstatt“, einem Zusammenschluss Essener Ortsvereine, die sich kritisch mit der Politik des Vorstands auseinandersetzen.

Johannknecht selbst bestritt die Aussage: „Ich habe nichts gesagt, weil ich es nicht beweisen kann.“ Wieso Teilnehmer der Sitzung etwas anderes berichteten, sei ihm schleierhaft. Er habe mittlerweile einen Anwalt eingeschaltet. (F.S.)