Essen. Die Gewerkschaft der Polizei beklagt, dass nach dem Anschlag auf den Sikh-Tempel einzelne Kripo-Beamte zu lange ohne Unterbrechung im Einsatz waren.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert, dass bei der Aufklärung des Brandanschlages auf das Sikh-Gemeindehaus einzelne Kripo-Beamte mehr als 24 Stunden durchgehend im Dienst waren. „Einer hatte sogar 36 Stunden am Stück gearbeitet. Das muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen. Damit wird die Belastungsgrenze deutlich überschritten“, sagt der Essener GdP-Vorsitzende Heiko Müller.

So sehr das Polizeipräsidium auf das schnelle Ermittlungsergebnis stolz sein könne, „so müssen wir aber auch auf die Fürsorge für unsere Kollegen achten“, betont Müller. Zwar sei es „in besonderen polizeilichen Lagen“ unverzichtbar, „dass Polizisten weit über das normale Maß arbeiten“, erklärt der Gewerkschafter: „Trotzdem dürfen 24-Stunden-Schichten nur die absolute Ausnahme sein.“

Heiko Müller schlägt vor, bei künftigen Anschlägen sofort auf 12-Stunden-Schichten umzustellen, so wie das beim Einrichten einer Sonderkommission oder einer Mordkommission üblich sei. Noch besser wäre es, die betroffenen Kommissariate so schnell wie möglich personell zu verstärken. (M.M.)