Essen. . NRW-Familienministerin Christina Kampmann war zu Gast in der Essener Kita St. Engelbert. Dort werden Kinder ab Mai zu ungewöhnlichen Zeiten betreut.

Die Kita St. Engelbert im Südviertel hat ihre Umbauarbeiten abgeschlossen, um im Mai mit der 24-Stunden-Betreuung an den Start zu gehen. Gemeinsam mit der Liebfrauen-Kita in Altenbochum sind die beiden Einrichtungen die ersten ihrer Art im Ruhrgebiet.

NRW-Familienministerin Christina Kampmann war in dieser Woche an der Beethovenstraße zu Gast, um sich vor Ort ein Bild von dem Projekt zu machen, das der Bund mit 600 000 Euro fördert. „In bestimmten Konstellationen und besonderen Lebenslagen decken die Regelangebote die Bedarfe von Müttern und Väter nicht vollständig ab“, sagte Kampmann. „Hier braucht es passgenaue Angebote, die vor Ort sehr unterschiedlich aussehen können.“

Nachts zwei Erzieherinnen im Dienst

In der Kindertagesstätte soll im Mai neben der bisherigen auch eine so genannte Randzeiten-Betreuung angeboten werden: zunächst beschränken sich diese Sonderzeiten morgens auf die Zeit von 6 bis 7 Uhr und nachmittags von 16.30 bis 20.30 Uhr. Darüber hinaus ist zu einem späteren Zeitpunkt eine Über-Nacht-Betreuung in Planung. Bis zu fünf Kinder werden künftig auch nachts in der Kita St. Engelbert bleiben können. „Wir freuen uns, nun an zwei Standorten dieses Projekt umsetzen zu können“, sagte Generalvikar Klaus Pfeffer. Damit nehme der Kita-Zweckverband des Bistums Essen die veränderten Lebensrealitäten von Familien wahr und passe seine Angebote entsprechend an.

Auch interessant

Peter Wenzel, Geschäftsführer des Kita Zweckverbandes, informierte die Ministerin über den Stand der Vorbereitungen des Projekts „St. Maximus – Flexible Betreuung rund um die Uhr.“ So sollen in Essen zunächst zehn Kinder während der Randzeiten betreut werden. Deren Eltern sind beispielsweise alleinerziehend oder in die Schichtarbeit tätig, heißt es beim Kita-Zweckverband.

Zwei Erzieherinnen nachts im Einsatz

Für die 24-Stunden-Kita waren einige Umbauten nötig: So ist ein Gruppenraum umgebaut und der Eingangsbereich neu gestaltet worden. Zudem wurden fünf neue Schlafplätze eingerichtet. Für das Personal wurde ein neuer Waschraum geschaffen sowie ein Personalraum, in dem die Erzieherinnen bei der Über-Nacht-Betreuung auch ruhen können. Nachts werden zwei Mitarbeiter im Dienst sein, die sich bei der Ruhe- und Nachtwache abwechseln.

Insgesamt wurden vier neue Stellen in St. Engelbert geschaffen. „Zwei Fach- und zwei Ergänzungskräfte, die wir in unseren eigenen Reihen gefunden haben“, erklärte Sarah Mayer, Sprecherin des Kita-Zweckverbands. Inwieweit die Zeiten noch ausgeweitet werden und wann genau die Über-Nacht-Betreuung kommt, müsse sich nach dem Start des Projekts zeigen: „Wir wollen noch weiter ermitteln, wie der Bedarf ist. So wird es niemanden geben, der jeden Tag eine Randzeiten-Betreuung benötigt. Eine besondere Herausforderung bei diesen flexiblen Zeiten wird vor allem die Personalplanung.“ (JeS)