Essen. . Die Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfe behinderter Menschen hat 14 neue Signets verliehen, die bei der Orientierung in der Stadt wichtige Unterstützung bieten.

Es ist nur ein kleines Schild, doch es kann große Wirkung entfalten. Das Signet der Arbeitsgemeinschaft (AG) Selbsthilfe behinderter Menschen in Essen markiert barrierefreie Räume, in denen Menschen mit Gehbehinderung, Sehbehinderung, Hörbehinderung oder mentaler Behinderung Unterstützung erhalten. Gerade hat die AG wieder 14 ihrer Schildchen verliehen. „75 Objekte hatten wir bislang. Mit den neuen Signets nähern wir uns der 100 in Essen an. Es ist eine Erfolgsgeschichte, die wir gerne fortschreiben wollen“, sagt Angela Ströter, Sprecherin des ehrenamtlichen Gremiums Signet.

Die 14 neuen Signets wurden im Stadion Essen verliehen. Für den Gastgeber, die Grundstücksverwaltung der Stadt (GVE) sowie Rot-Weiss Essen gab es je ein Schildchen. Das Stadion bietet Menschen mit Gehbehinderung (G) und Mentalbehinderung (M) Orientierung und erhält deshalb diese beiden Buchstaben auf dem Signet. Bei Spielen von RWE kommt noch das S für Sehbehinderung hinzu, weil der Klub eigens eine Radioübertragung anbietet. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, sagte RWE-Boss Michael Welling, als er die Auszeichnung für den Verein entgegennahm. „Wir sind uns unserer sozialen Verantwortung bewusst. Wir wollen allen, die Fußball miterleben wollen, die Möglichkeit bieten, dabei zu sein“, sagte Welling weiter.

Praxistauglichkeit im Fokus

Der Verleihung des Signets, das in der jetzigen Form seit Mitte 2012 vergeben wird, geht ein ausführliches Auswahlverfahren voraus. Ein Gremium aus Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfe behinderter Menschen in Essen, dem Seniorenbeirat der Stadt sowie der Behindertenkoordination prüft die Vorschläge. „Ziel ist es, dass bei einer Begehung Betroffene mit Gehbehinderung, Sehbehinderung, Hörbehinderung und mentaler Behinderung dabei sind und die Situation vor Ort einem intensiven Test unterziehen. Es geht uns dabei nicht um Perfektion, sondern um Praxistauglichkeit“, erklärt Angela Ströter.

Neben öffentlichen Gebäuden werden immer häufiger Geschäfte oder Praxen von Ärzten und Physiotherapeuten ausgezeichnet. „Wir sehen das als besonderen Service an“, erklärte Zeijko Simonuvic, Filialleiter beim Schuhhaus Böhmer an der Kettwiger Straße. Das bietet seinen Kunden inzwischen die volle Unterstützung und erhält deshalb die Signet-Auszeichnung Gehbehinderung (G), Sehbehinderung (S), Hörbehinderung (H) und mentale Behinderung (M).

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Die neuen Signet-Träger der Stadt Essen in der Übersicht:

Atlantic Congress Hotel (Norbertstr. 2), Holiday Inn Hotel City (Frohnhauser Str. 6), Stadion Essen und RWE (Hafenstr. 97a), Museum Folkwang (Museumsplatz 1), Kronenbergcenter (Haedenkampstr. 21), Zahnarztpraxis Dr. Herold und Kollegen (Friedrich-Ebert-Str. 2), Zahnarztpraxis Dr. Balding (Reuenberg 86), Praxis für Ergotherapie Sabrina Sell-Krude (Dammannstr. 59), Praxis für Logopädie Katja Vollkopf (Dammannstr. 58), Domumed Hausarztpraxis (Zur Beckhove 25), Zahnarztpraxis Dr. Koravi (Rathenaustr. 2). Sparda-Bank West (Kruppstraße 41), Schuhhaus Böhmer (Kettwiger Str. 13)