Essen. . Der Warnstreik im öffentlichen Dienst trifft den ÖPNV am Dienstag in Essen ganztägig. 17 Kitas sind betroffen. Graue, Braune und Blaue Tonnen bleiben ungeleert stehen.

  • Warnstreik im öffentlichen Dienst: Erst am Mittwoch um 8 Uhr fahren Evag- Linien wieder
  • Graue, Braune und Blaue Tonnen bleiben ungeleert stehen. Remonids leert Gelbe Tonnen
  • Nach Angaben der Stadt legt das Personal in 17 der 52 städtischen Kitas die Arbeit nieder

Alle Räder stehen still . . . – so heißt es in einem gern zitierten Arbeiterlied. Am Dienstag, 26. April, lässt die Gewerkschaft Verdi diesen Worten Taten folgen. Aufgrund des Warnstreiks im Öffentlichen Dienst bleiben die Busse und Bahnen der Essener Verkehrs-AG (Evag) in ihren Depots. Betroffen ist auch der Schülerverkehr. Der Warnstreik beginnt um sechs Uhr in der Früh und endet nach 24 Stunden. Zwar nimmt die Evag den Betrieb für gewöhnlich bereits ab vier Uhr morgens auf. Aus Sicherheitsgründen sei es nicht zu verantworten, dass Fahrer auf der Strecke ihre Arbeit niederlegen, so ein Sprecher. Deshalb fährt die Evag gar nicht und empfiehlt den Umstieg auf den S-Bahnverkehr. Erst am Mittwochmorgen gegen acht Uhr dürften alle Linien wieder nach Plan fahren.

Auch die Müllabfuhr tritt am Dienstag in den Warnstreik. Graue, Braune und Blaue Tonnen bleiben ungeleert stehen – bis zum nächsten Leerungstermin. Die Gelben Tonnen hingegen werden durch den privaten Entsorger Remondis geleert.

Bestreikt werden auch die städtischen Kindertagesstätten. Nach Angaben der Stadt legt das Personal in 17 der 52 Einrichtungen die Arbeit nieder (zur Liste der bestreikten Einrichtungen). Nur fünf organisieren demnach weder im eigenen Haus noch anderswo einen Notdienst: die Kita an der Beckmesserstraße, das Haus des Lernens an der Raadter Straße sowie die Kitas Krablerstraße, Steeler und Stauderstraße. Für Fragen hat die Stadt eine Hotline geschaltet (0201/88 51 205).

Bis zu 7500 Mitarbeiter könnten streiken

Das Rathaus dürfte streikbedingt geschlossen bleiben. Ob das auch für die Bürgerämter gilt, bleibt offen. Bürger müssten ihr Glück versuchen.

Zu Einschränkungen beim Service dürfte es auch bei der Agentur für Arbeit kommen wie auch bei der Sparkasse. Anfang April blieben vier der 52 Geschäftsstellen geschlossen.

Verdi-Geschäftsführer Lothar Grüll geht davon aus, dass bis zu 7500 Beschäftigte dem Aufruf folgen werden, um den Forderungen im Tarifstreit mit einem Warnstreik Nachdruck zu verleihen. Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sechs Prozent mehr Gehalt und 100 Euro mehr für Auszubildende und Praktikanten. „Den Leuten geht es nicht nur um mehr Geld, sondern auch um ihre Altersversorgung“, betont Grüll. Kürzungen bei der Zusatzversicherung lehnt Verdi entschieden ab.

Im Rathaus haben sie schon einmal nachgerechnet. Um Haushalt ist eine Tariferhöhung um ein Prozent eingeplant. Jeder weitere Prozentpunkt, so heißt es, würde die Stadtkasse mit 1,6 Millionen Euro pro Jahr belasten, die an anderer Stelle eingespart werden müssten.