Essen. . Antifaschistische Gruppen haben in Essen gegen Salafismus demonstriert. Ihr Protest richtet sich auch gegen die Haltung der Linkspartei.
- Antifaschistische Gruppen demonstrieren gegen Rassismus und Salafismus
- Protest richtete sich auch gegen Zurückhaltung der Linkspartei zum Thema
- Protest erhielt nach Anschlag auf Sikh-Tempel zusätzliche Nahrung
Mit Kritik am Islamismus hält sich die politische Linke gemeinhin zurück. Am Samstag gingen antifaschistische Gruppen in der Essener Innenstadt auch gegen diese Haltung auf die Straße. Ihre Kampagne „No more Lies“ – zu Deutsch „Keine weiteren Lügen“ – richtet sich gegen die Koranverteilung von Salafisten unter dem Slogan „Lies“.
Zusätzliche Nahrung erhielt der Protest der Antifa durch den Bombenanschlag auf den Sikh-Tempel an der Bersonstraße, den zwei 16-jährige Jugendliche begangen haben sollen. Einer der beiden mutmaßlichen Täter soll Kontakte zur Lies-Aktion der Salafisten gehabt haben. „Es ist schockierend, dass es sich um hochgradig radikalisierte und fanatisierte Kinder handelt“, so ein Redner. Dass der Anschlag in Essen verübt wurde, sei kein Zufall. Die Ruhrstadt zähle neben Dinslaken und Duisburg zu den Hochburgen des Salafismus in der Region. Nun gelte es die Hintermänner zu enttarnen.
Linkspartei müsse sich des Themas annehmen
Das Thema gehöre endlich auch auf die Tagesordnung der Linkspartei, sagte Mitorganisator Jan Heiferskam. Diese scheue sich aus Sorge, Kritik könnte als rassistisch aufgefasst werden. Dabei sei Religionskritik ein Gründungsmoment der politischen Linken.
„Für uns ist das ein schwieriges Thema, weil wir nicht in eine Ecke gestellt werden wollen, in die wir nicht gehören“, sagte der Sprecher des Essener Kreisverbandes, Michael Steinmann. „Vielleicht sind war da zu vorsichtig.“