Essen. . Bardino-Mischling Luka hat den Titel “coolster Hund im Pott“ im Essener Tierheim gewonnen. Bewertet wurden Aussehen, Charakter und auch die Lebensgeschichten.

  • Bardino-Mischling gewinnt den Titel im Essener Tierheim
  • 50 Teilnehmer aus dem gesamten Ruhrgebiet gingen an den Start
  • Bewertet wurde auch die besondere Geschichte der Tiere

Die schüchterne Kira, Sportass Ginger oder Temperamentsbündel Tulu – sie alle spazierten über den „Laufsteg“ auf der Wiese am Tierheim Essen. Denn dort wurde am Sonntag der „coolste Hund im Pott“ gekürt. Teilnehmen konnten nur Mischlinge.

50 Teilnehmer aus dem ganzen Ruhrgebiet gingen an den Start. Dabei zählte nicht nur die Optik, auch Charaktereigenschaften und spannende Lebensgeschichten spielten eine Rolle. Nach insgesamt fünf Durchgängen stand der Sieger fest: Bardino-Mix Luka (10) gewann den Pokal.

"Der letzte Halter hatte ihn an der Autobahn aus dem Wagen geworfen"

Ruhig, gemütlich und manchmal etwas altersstur – mit seinem liebenswerten Wesen hatte der 52 Kilo schwere Hundesenior die Jury überzeugt. Dabei blickt er auf eine traurige Vergangenheit zurück. Frauchen Corinna Heilmann: „Ich habe Luka vor einen Jahr aus dem Tierheim geholt. Er stammt ursprünglich aus Spanien, ging durch mehrere Hände. Der letzte Halter hatte ihn an der Autobahn aus dem Wagen geworfen. Heute ist er innig geliebter Mittelpunkt unserer Familie.“

So wie Emma (2), die gleich eine ganze Fangemeinde mitgebracht hat. Riesenjubel, als die hellbraune Stafford-Mix-Hündin mit den großen Fledermausohren auf die Wiese vor das Publikum trabte. Ein Auftritt mit ernstem Hintergrund. Besitzer Normal Hille: „Sie ist eine Knutschkugel mit großem Herz. Wir wollen der Öffentlichkeit zeigen, dass nicht alle Listenhunde gefährlich sind.“

Skadi gab krebskranker Besitzerin neuen Lebensmut

Für Charlene Marks ist ihre Australian Shepard-Mischlingshündin Skadi (3) nicht nur ein Haustier: Sie gab ihrem Frauchen neuen Lebensmut.
Für Charlene Marks ist ihre Australian Shepard-Mischlingshündin Skadi (3) nicht nur ein Haustier: Sie gab ihrem Frauchen neuen Lebensmut. © FUNKE Foto Services

Welche Bedeutung Hunde für ihre Menschen haben können, erlebten die Zuschauer, als Charlene Marks ihre Australian Shepard-Mischlingshündin Skadi (3) vorstellte und dabei mit den Tränen kämpfte. Die junge Essenerin war vor drei Jahren schwer an Krebs erkrankt und Skadi, die kurz danach als Welpe bei ihr einzog, gab ihr neuen Lebensmut. Charlene Marks: „Sie merkt, wenn es mir nicht gut geht und bringt mich mit ihrer witzigen Art immer wieder zum Lachen.“

Für gute Laune sorgt auch die französische Bulldogge Bruno (5), ein weiß-braunes Energiebündel aus Mülheim. Herrchen Michael Schüttler präsentierte den quirligen Mini-Kraftprotz und verriet anschließend: „Bruno ist ein richtiger Pausenclown, der sich jeden Tag zwei Stunden lang im Wald austobt.“

Der taube Hundeopa Teddymann

Toben kann sie zwar nicht mehr so gut, aber Kämpferin Melina erreichte trotzdem die Endrunde der besten acht Teilnehmer im Wettbewerb. Sie war nach drei Bandscheibenvorfällen von der Hüfte an gelähmt und lernte nach einer Operation wieder neu laufen.

Nicht weit entfernt wartete ein imposanter, grauer Riese auf seinen Einsatz: Kasper, vermutlich eine Mischung aus Wolfshund, Schäferhund und Schnauzer, belegte später den zweiten Platz.

Zwar nicht auf dem Siegertreppchen, aber dennoch auf einer absoluten Spitzenposition war Teddymann, Methusalem der Hundeschau. Der Mischling aus Yorkshire Terrier und Pudel hat bereits seinen 20. Geburtstag hinter sich! Als einer der Kleinsten eroberte sich der taube Hundeopa – höchst selbstbewusst und mit lauter Stimme – seinen Platz im Kreis der jüngeren Mitbewerber.