Essen-Bredeney. . Im Essener Strand-Club Seaside Beach laufen die letzten Vorbereitungen. Inhaber Holger Walterscheid sieht die Pläne, das Baden im Baldeneysee zu erlauben, kritisch.

  • Im Seaside Beach laufen die letzten Vorbereitungen für die Sommersaison
  • Inhaber Holger Walterscheid sieht die Pläne für das Baden im See kritisch
  • Er würde gern mehr als ein Konzert im Jahr auf seinem Gelände veranstalten

„Sobald ich in Flip-Flops und kurzer Hose hier auflaufe, ist die Saison eröffnet“, sagt Holger Walterscheid (43), seit 2006 Inhaber des Seaside Beach Baldeney. Derzeit sind seine Mitarbeiter täglich mit letzten Ausbesserungs- und Säuberungsarbeiten beschäftigt, um den ersten zahlenden Gästen in dieser Saison die gewünschte Beach-Club-Atmosphäre zu bieten. Sobald die 20-Grad-Marke geknackt wird, geht es los.

Aktuell befreien Reinigungsmaschinen den feinkörnigen Spezialsand fürs entsprechende Karibik-Gefühl von Zigarettenkippen, Münzen, Papier oder Scherben. „Die Maschinen sind natürlich auch während der Saison im Einsatz“, sagt Walterscheid, der aktuell jeden Tag im Seaside Beach verbringt. „Die Instandsetzungsarbeiten beginnen schon im Januar oder Februar, aber kurz vor dem Saisonstart müssen die Mitarbeiter auch schon mal Überstunden machen.“ Spätestens zum 1. Mai geht es los, denn ab diesem Zeitpunkt sind auch die drei Grillplätze auf dem rund 63 000 Quadratmeter großen Gelände vermietet.

Bis dahin wird gestrichen und ausgebessert, werden die Netze der Beachvolleyball-Felder wieder aufgehängt. Vor kurzem seien die Dächer der drei Barbereiche und der Pavillons erneuert worden, weil sich im Laufe der Zeit die Dachpappe unter der Bambusauflage gelöst hatte.

500 neue Stühle pro Jahr

Auch neue Loungemöbel und Sonnenstühle warten auf die ersten Gäste. „Wir brauchen etwa 400 bis 500 neue Stühle pro Jahr. Die werden schon sehr beansprucht, stehen immer draußen auf unebenem Untergrund. Mal sitzt ein 130-Kilo-Mann drauf, mal eine 50 Kilo leichte Frau. Manchmal werden die Stühle von unseren Partnern gesponsert, so ein Stuhl kostet sonst immerhin 20 Euro“, erläutert der Inhaber. Früher habe ein hauseigener Schreiner die maroden Sitzgelegenheiten aufgearbeitet.

Dass ab 2017, wenn Essen Grüne Hauptstadt ist, das Schwimmen im Baldeneysee erlaubt sein soll, sieht Holger Walterscheid mit gemischten Gefühlen. „Ich bin gern bereit, da mitzumachen, denn natürlich ist es schön, an heißen Tagen hier ins Wasser zu können. Aber mit dieser Möglichkeit lockt man vielleicht auch Leute an, die man gar nicht gern hier sieht“, sagt er. Gerade Frauen schätzten am Seaside Beach, dass sie dort nicht belästigt würden, wie es zum Beispiel im Grugabad immer wieder vorkomme. Man müsse sich auch die Haftungsfrage stellen. „Ich muss dann einen Bademeister anstellen. Zudem ist die fürs Baden geeignete Fläche hier mit rund 500 Quadratmetern eher klein“, sagt der Inhaber.

Zwischen 60.000 und 80.000 Gäste besuchen laut Walterscheid jährlich das Seaside Beach. Dazu kommen die Besucher von Sonderveranstaltungen. So werden rund 15.000 Fans das ausverkaufte Konzert von Panda-Rapper Cro im August besuchen, 10.000 kommen jedes Jahr zur Smag-Sundance-Party. Am 29. Mai steht die WDR4-Walking-Tour mit Bands und Gesundheitsaktionen auf dem Gelände an und zum Saisonabschluss folgt Ende September die Lifestyle-Messe Home and Garden. Walterscheid würde gern mehr als ein Konzert im Jahr veranstalten. „Natürlich ist für solche Veranstaltungen ein Verkehrs- und Parkkonzept notwendig“, sagt er. Auch ein Shuttle-Bus-Service sei denkbar.. „Konzerte wären doch auch eine Werbung für Essen“, hofft er auf mehr Kooperationsbereitschaft der Stadt.

Großes Sportangebot

„Eigentlich haben wir Gäste von drei bis 80 Jahren. Was ein bisschen fehlt, ist die Gruppe der Zehn- bis 15-Jährigen“, sagt der 43-Jährige. Für die sei das Chillen im Sand langweilig. Dabei biete das Seaside Beach eigentlich reichlich Sportmöglichkeiten mit fünf Beach-Volleyball-Feldern, Stand-Up-Paddling, Klettergarten, Cross Fit, Segway, Bogenschießen und Bubble-Fußball. „Ein wichtiges Standbein sind die Firmenveranstaltungen“, erklärt Walterscheid. Firmen mieteten nicht nur einen Grillplatz oder eine Strandbar an, sondern buchten auch Aktionen wie einen Floßbautag oder ein besonderes Führungskräfte-Training – abhängig vom Budget.

Holger Walterscheid, Diplom-Verwaltungswirt, ist nicht nur Inhaber des Seaside Beach Baldeney, sondern führt auch die Gaststätte Bahnhof Süd.

Das Seaside Beach, Freiherr-vom-Stein-Straße 384, ist im Prinzip ganzjährig geöffnet, denn auch im Winter sind an sonnigen Tagen Spaziergänge am See und ein Kaffee oder Glühwein an der Bar möglich. In der Sommersaison kostet der Eintritt 3,50 Euro, ermäßigt 3 Euro. Nach 16 Uhr dürfen die Besucher keine eigenen Speisen und Getränke mitbringen und verzehren, vorher sind Wasserflasche, Weintrauben, Kekse und Co. erlaubt.

Ob geöffnet ist, steht aktuell auf der Homepage www.seaside-beach.de oder auf Facebook.