Essen. . Frühestens 2018 sollen die Kinder in einen Neubau umziehen. Für die Fläche des stillgelegten Bades gibt es ohnehin keinen Investor.
- Stadt prüft zurzeit Fläche für Neubau der Kita mit 96 Plätzen
- Baustart frühestens im nächsten Jahr
- Für Hauptbad-Gelände gibt es noch keinen Investor
Die Fenster im Erdgeschoss sind zwar bereits mit Brettern abgedeckt. Wenn nach den Osterferien der Essener Sportbund seine Büros räumt, ist das ehemalige Hauptbad an der Steeler Straße aber noch immer nicht leer gezogen: Denn während die Schwimmer im neuen Bad am Thurmfeld ihre Bahnen ziehen, zieht sich die Standortsuche für die städtische Kindertagesstätte im Obergeschoss hin.
Weder Pläne noch ein Investor
Mittlerweile sei eine Bauvoranfrage für eine Fläche in der Nähe gestellt worden, teilte gestern das Jugendamt mit. Um welches Gelände genau es sich handelt, soll erst mitgeteilt werden, „wenn alles in trockenen Tüchern ist“, warb Jugendamt-Sprecher Peter Herzogenrath um Geduld. Wird grünes Licht gegeben, muss die Planung der neuen Kita noch ihren Weg durch die politischen Gremien gehen. Der Baustart könnte also frühestens im nächsten Jahr erfolgen; der Umzug ginge nach diesem Zeitplan im Kindergartenjahr 2018/2019 über die Bühne. Bis dahin bleibt die Kita an ihrem jetzigen Standort bestehen, versicherte Jürgen Schroer, der für die Planung neuer Kitas in Essen verantwortlich ist.
Politiker aus der Bezirksvertretung I hatten in den vergangenen Monaten mehrfach auf einen neuen Standort gedrängt. Sie befürchten höhere Betriebskosten, die durch den umliegenden Leerstand verursacht werden. Nicht zuletzt würden die Stadtteilpolitiker die bauliche Entwicklung des Viertels gern vorantreiben.
25.000 Quadratmeter großes Quartier soll entwickelt werden
Die wird aber wohl noch auf sich warten lassen: „Aktuell liegen noch keine konkreten Pläne vor. Zudem braucht es einen Investor, der das insgesamt 25.000 Quadratmeter große Quartier, zu dem auch die Dependance des Jobcenters gehört, entwickelt“, sagt Thomas Rotter, SPD-Ratsherr und Vorsitzender des Planungsausschusses.
Dass die Stadt bei der Suche nach einer Fläche für die Kita keineswegs die „Hände in den Schoß“ gelegt habe, macht Stephanie Frevel, stellvertretende Leiterin des Amts für Immobilienwirtschaft, deutlich: „Es ist wahnsinnig schwierig, für eine Kita mit sechs Gruppen in der Stadtmitte ein geeignetes Grundstück zu finden. Zumal ebenso händeringend Flächen für Asylstandorte gesucht werden. Nachdem wir viele Optionen geprüft haben, sehe ich das Vorhaben jetzt auf einem guten Weg.“
Ginge es nach dem 16-köpfigen Team um Kita-Leiterin Barbara Burdack und den 96 Kindern, so könnte sich die Stadt noch mehr Zeit lassen. „Wir haben hier 48 Räume, ein parkähnliches Außengelände und eine Dachterrasse. Solche Raum-Bedingungen werden wir im Neubau kaum bekommen“, sagt Burdack, die gleichzeitig um die Nachteile der 1974 eingerichteten Kita weiß. Mitunter seien die Decken feucht oder bereite die Heizung Probleme. Nicht zuletzt könne das Familienzentrum durch die Lage im Obergeschoss keine behinderten Kinder aufnehmen. Burdack: „Wir werden die Räume hier irgendwann mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlassen.“