Essen. Comedian Bernd Stelter präsentiert sein neues Programm in der Essener Lichtburg. Darin geht es um die Ehe, Musik und die Liebe in Zeiten des Internet.
Männer und Frauen passen nicht zusammen. Das sagt man so. Der Kabarettist, Comedian und Ehemann Bernd Stelter ist anderer Meinung. „Wer heiratet, teilt sich die Sorgen, die er vorher nicht hatte“ heißt sein neues Programm, mit dem er am 12. April in die Lichtburg kommt. Ein Gespräch über die Ehe, die Musik und Rituale.
Herr Stelter, Sie kommen mit Ihrem neuen Programm „Wer heiratet, teilt sich die Sorgen, die er vorher nicht hatte“ nach Essen. Ist das Ihr Resümee aus vielen Jahren Ehe?
Bernd Stelter: Nein, für ein Resümee sind 25 Jahre ja viel zu wenig. Ich bin einfach gern verheiratet, ich finde die Ehe ist eine schöne Form des Zusammenlebens. Vielleicht denkt man einmal mehr nach, bevor man sich trennt, und dann hat es sich ja schon gelohnt. Zusammen alt werden, das ist für mich eine großartige Vorstellung. Und wenn ich dann alt bin, dann mache ich noch ein Interview und dann ziehe ich das Resümee.
Musik spielt in Ihrem Programm eine große Rolle.
Stelter: Mit einem Lied kann man in drei Minuten eine Geschichte erzählen. Das geht mit Prosa-Texten nicht. Lieder sind Emotion. Nur lachen ist langweilig. Ich möchte in einer Show, dass die Leute laut lachen, dass sie dann vielleicht eine Gänsehaut bekommen, sie sollen schmunzeln, sich zurücklehnen, losprusten, sich einfach wohl fühlen oder auch mal ein Tränchen verdrücken. Ohne Lieder geht das nicht.
Haben Sie Menschen schon immer zum Lachen gebracht?
Stelter: Wenn man in der Schule der dicke Junge ist, der schon im 2. Schuljahr im Sportunterricht unter der Bank feststeckt, dann muss man schon ein bisschen lustig sein, um von den Mädels überhaupt wahrgenommen zu werden. Also lernte ich Gitarre spielen, und das gefiel den Mädchen auch, und wenn wir dann am Lagerfeuer saßen, und die Jungs waren mit ihren Händen unter Acrylpullovern unterwegs, dann hatte ich die Gitarre im Arm. Ohne Humor war das nicht zu ertragen.
Der WDR zeichnet auf
Kabarettist, Fernsehmoderator, Karnevalist und Buchautor Bernd Stelter kommt am 12. April, 20 Uhr, in die Lichtburg.
Mit „Wer heiratet, teilt sich die Sorgen, die er vorher nicht hatte“ spielt er nicht nur sein neues Soloprogramm, es ist gleichzeitig auch eine TV-Aufzeichnung seiner neuen Tournee durch den WDR. Karten 0221 / 2801 oder www.koelnticket.de / www.eventim.de
Wie findet Ihre Frau Ihr aktuelles Programm?
Stelter: Sie ist meine größte Kritikerin. Meine Frau Anke liest neue Texte als erster. Ich glaube, dieses Programm gefällt ihr wirklich gut.
Wie sieht ein Tag aus, bevor Sie abends auf der Bühne stehen?
Stelter: Ich frage an der Hotelrezeption immer: „Wann gibt’s Frühstück? Bitte nur die zweite Zahl.“ Es heißt ja immer von 6 bis 10, aber 6 Uhr ist für einen Kabarettisten nun wirklich uninteressant. Wir frühstücken mit der Crew, dann fahren die Jungs zum nächsten Saal, und ich fahre auf den nächsten Golfplatz, ins Fitness-Studio, oder schaue mir noch die Stadt an. Um 20 beginnt die Show, um 22.30 sitze ich im Foyer und schreibe so lange Autogramme, bis jeder eins hat. Dann trinke ich noch ein Glas Wein, und frage den Portier: „Wann gibt’s Frühstück? Bitte nur die zweite Zahl!“