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Der WDR zeigt an diesem und am kommenden Samstag in seiner Reihe „Kabarett & Co.“ (21.45 Uhr) Ausschnitte aus dem aktuellen Programm des Entertainers Bernd Stelter. Jürgen Overkott sprach mit ihm über das Thema seines Programms: Wechseljahre. Sind auch Männer betroffen – und wenn ja, wie?
Ulrike Kriener hat sich kürzlich fürchterlich darüber beschwert, wie schrecklich die Wechseljahre sind. Wo drückt Ihnen der Schuh?
Bernd Stelter: Im Moment habe ich so ein Ziehen im Ellbogen, einen abebbenden Hexenschuss, dann werde ich diese komische Erkältung nicht los, und bei Regen tut mir immer das linke Knie weh. Aber ansonsten geht’s mir prima (lacht).
Man sagt, dass Männer in den Wechseljahren so eine Art Johannestrieb erleben. Haben Sie selbst je den Wunsch gehabt, noch mal 18 zu sein?
Ja klar, das letzte Mal, dass ich den Wunsch hatte, 18 zu sein, war mit 17. Noch mal 18? Noch mal die Probleme mit den Pickeln, mit Schlaghose und Acrylpullover jedem Mädchen hinterher rennen, und die sind alle schneller. Nee, um Gottes Willen, nicht noch mal!
Nehmen wir’s positiv. Wechseljahre bedeuten, durchaus im Wortsinn, eine Neuorientierung. Wo geht die Reise bei Ihnen hin?
Das Wort „Reise“ ist schon schön. Vielleicht sollte man öfter mal verreisen. Aber eigentlich möchte ich noch ein bisschen so weitermachen wie bisher, Kabarett-Tour, „NRW-Duell“, Bücher schreiben, auch Karneval, da bin ich ziemlich zufrieden. Und zufrieden bleiben, das ist doch auch ein schönes Ziel.
Pastewka lässt sich in seiner Comedy in der Muckibude fragen, welches Ziel er habe, und er sagt, er wolle langfristig weg von der Comedy. Steckt in Ihnen auch ein Hamlet oder wenigsten ein „Tatort“-Kommissar?
„Weg von der Comedy“, das heißt dann ja, nicht mehr in Theatern stehen, weg von der Bühne, kein Publikum. Nee, das könnte ich nicht, will ich auch nicht. Mal ein bisschen Theater spielen, das könnte mich noch reizen. Aber deswegen würde ich das Kabarett nie aufgeben.
Mit dem Alter kommt bei vielen Menschen haartechnisch die Weißheit. Geht die auch mit Weisheit einher?
Ja, die Weisheit kommt – mit dem Alter. Aber ich bin ja erst 48 und dabei oft so ein Kindskopf. Ich möchte eher ein alter Junge werden, eigentlich eine ziemlich weise Idee.
Männer in den Fünfzigern haben weniger Testosteron. Fluch oder Segen?
Wenn das Testosteron sinkt, kann der Mann plötzlich mit dem Kopf denken. Das war eine Umstellung, das kannte ich ja nicht, aber so langsam habe ich mich dran gewöhnt.
Apropos weniger. Sie haben über 30 Kilo abgenommen. Wie lange haben Sie gebraucht, um sich im Spiegel wieder zu erkennen.
Och, das war kein Problem. Ich stand so vor dem Spiegel, und sagte: „Boh, wer ist das denn?“ Und – zack – hatte ich mich an der Stimme erkannt.
Ich fürchte, Sie leben heute schrecklich gesund. Welches Laster gönnen Sie sich noch?
Wie früher auch, lecker essen und ein gutes Weinchen trinken. Ich mache viel Sport und lasse halt abends einfach die Kohlehydrate weg. Aber ganz ehrlich: Wenn ich in Holland am Strand spazieren gehe, und ich nehme die Wohlgerüche der Friteuse wahr, dann heißt das „Frikandel speciaal, Frites Mayo!“, und das wird auch immer so bleiben.