Essen. . Die Bezirksregierung Arnsberg will den von der Stadt ins Auge gefassten Kompromiss bei der Zuweisungspraxis erst noch prüfen.
Muss die Stadt zur Unterbringung weiterer Flüchtlinge eine aufwendige Interims-Lösung schaffen, womöglich gar ein gutes Dutzend Dreifach-Turnhallen in Beschlag nehmen? Oder wird die Zuweisung neuer Asylbewerber nach Belegung der letzten verfügbaren Plätze so lange ausgesetzt, bis die bereits beschlossenen Unterkünfte errichtet sind?
Eine Antwort auf diese drängende Frage sollte der gestrige Antrittsbesuch von Oberbürgermeister Thomas Kufen bei Regierungspräsidentin Diana Ewert in Arnsberg bringen, die die Flüchtlings-Verteilung koordiniert.
Doch wer auf eine prompte Entwarnung gehofft hatte, sah sich getäuscht: Außer ein paar warmen Worten wurde gestern zumindest öffentlich nichts laut, Arnsberg wolle die Essener Vorschläge prüfen, so ließ Essens Stadtsprecherin Silke Lenz durchblicken, eine Entscheidung fällt erst im Laufe des April. Umstritten ist nicht zuletzt auch die Frage, wie viele Flüchtlinge die Stadt als „Altschulden“ aus dem Jahr 2015 noch aufnehmen muss, als genau solch eine Lösung praktiziert wurde. Die Berechnungen in Essen und jene in Arnsberg liegen um einige hundert Flüchtlinge auseinander.
Gegen die drohende Nutzung von Sporthallen hatte vor allem der Essener Sportbund mobil gemacht: Eine solche Maßnahme würde den Wettkampfbetrieb zum Erliegen bringen und sei „nicht mehr vermittelbar“.