Essen-Kettwig. . Die Flüchtlingsinitiative „Kettwig hilft“ hatte zur ersten Jahreshauptversammlung geladen. Im November soll die Unterkunft an der Ruhrtalstraße fertig sein.

Es fühlt sich noch ein bisschen an wie eine Trockenübung. Die Mitglieder der Flüchtlingsinitiative „Kettwig hilft“ können eigentlich nicht richtig aktiv werden, denn voraussichtlich erst Mitte November werden Asylsuchende in die noch zu errichtenden Unterkünfte an der Ruhrtalstraße einziehen können. Was aber der Vorstand um Angelika Kleinekort bislang schon auf die Beine gestellt hat, ist beachtenswert. Und am Freitag hatte der junge Verein zur ersten Jahreshauptversammlung geladen. Ebenfalls beachtenswert: Von den bislang 75 Mitgliedern waren 42 in Raum 5 des Alten Bahnhofs gekommen.

Seit der Gründungsversammlung am 30. Oktober trifft sich der Vorstand regelmäßig und bereitet sich auf den Tag X vor - auf den Tag, an dem 175 Flüchtlinge in die noch zu bauenden Unterkünfte an der Ruhrtalstraße einziehen werden - in unmittelbarer Nähe des Alten Bahnhofs auf den städtischen Parkplätzen zwei und drei (Parkplatz eins gehört der Deutschen Bahn und behält seine Nutzung).

Und im Hintergrund werden unzählige Kontakte geknüpft. Mit der Evangelischen und der Freien Evangelischen Gemeinde, mit der Katholischen Gemeinde, dem FSV Kettwig und dem KSV 70/86. Von allen Seiten wurde Unterstützung zugesagt.

In Rahmen von Veranstaltungen hat „Kettwig hilft“ künftige Ehrenamtler informiert, war zu Gast, um den Verein selbst vorzustellen. Es gibt außerdem mittlerweile eine äußerst informative und professionell gestaltete Homepage (www.kettwighilft.de), einen Flyer - und viele Pläne für die kommenden Monate. Auf einer langen Liste stehen die Namen von 200 künftigen Helfern, die sich in den verschiedenen Bereich engagieren wollen. In verschiedenen Arbeitsgruppen, die auch für Nichtmitglieder offen sind, werden sie aktiv sein. Und - das ist dem Verein besonders wichtig - es soll stets für eine transparente und frühzeitige Kommunikation gesorgt werden. Es ist keine Zauberformel, aber die Grundlage der Arbeit von „Kettwig hilft“: Man will die organisatorischen Strukturen für eine Willkommenskultur schaffen.

Wolfgang Lettow, der dieser Willkommenskultur und dem Verein den entscheidenden Schubser gab, begleitet ihn nach wie vor. Der Vorsitzende der IG Bahnhof über den Zeitplan: „Eigentlich sollten die Unterkünfte im Juni 2016 fertig sein, dann wurde auf Herbst verschoben und jetzt soll es November werden.“

Am Donnerstag finden die nächsten Gespräche statt - auf dem zweiten Parkplatz wurden mittlerweile die Bäume an den Gleisen gefällt. Dann werden die Arbeiten wohl in Kürze beginnen.