Essen. Erste Erkundungsbohrungen beweisen: An der Ruhrallee liegt ein alter Schacht, der nun verfüllt werden muss. Staus über die Osterferien hinaus.
- Erste Erkundungsbohrungen weisen auf alten Schacht hin
- Baustelle war zunächst für die Osterferien geplant
- Sanierung dauert wohl „die eine oder andere Woche länger“
Der Problemschacht auf der Ruhrallee wird auf absehbare Zeit für Staus und Umwege sorgen. „Unsere Vermutung hat sich bestätigt, wir sind auf einen alten Schacht gestoßen, der sich unterhalb des Gehweges befindet“, sagte Peter Hogrebe, Dezernent der Abteilung Gefahrenabwehr im Altbergbau. Einst nannte sich seine Behörde Landesoberbergamt, heute ist sie Teil der Bezirksregierung Arnsberg.
Die Konsequenzen liegen auf der Hand. „Weil der alte Schacht der Zeche Ludwig Lockermassen enthält, müssen wir schnell verfüllen und verfestigen“, fügt der Altbergbau-Experte hinzu. Dazu werde – wie schon bei den seit Montag laufenden Erkundungsbohrungen – die rechte Fahrspur der Ruhrallee benötigt. Autofahrer, die stadteinwärts fahren, müssen sich auf dieser extrem verkehrsreichen Ausfallstraße also weiterhin auf diesen unliebsamen Engpass einstellen – und womöglich auf nervige Wartezeiten.
Freitagsschicht wird am Samstag nachgeholt
Ursprünglich waren nur die Osterferien für die Erkundungsbohrungen vorgesehen. Weil jetzt auch noch die Sanierung ansteht, „dauert die Baustelle die eine oder andere Woche länger als geplant“, so Hogrebe. Präzise Prognosen könne er allerdings nicht abgeben. „Ich bin damit sehr vorsichtig, weil wir nicht wissen, wie viel Spezialzement der Schacht aufnimmt.“
Um den Problemschacht besser kennenzulernen, werden die Erkundungsbohrungen in den nächsten Tagen fortgesetzt. Die ausführende Spezialfirma ist die GbE Grundbau Essen von Jürgen Schauwecker. Wegen Karfreitag werde die verlorene Schicht ausnahmsweise am Samstag nachgeholt.
Autofahrer nehmen Umwege in Kauf
An der Sperrung der rechten Fahrspur der Ruhrallee führe kein Weg vorbei. Allein die Bau- und Silofahrzeuge bräuchten für die Anlieferung von Material und Gerätschaften ausreichend Platz. Der Problemschacht muss voraussichtlich bis zu einer Teufe von rund 25 Metern verfüllt werden, um ihn – wie es im Bergbau-Jargon heißt – „dauerstandsicher“ zu machen. Der alte Ludwig-Schacht führte einst zum Flöz Kreftenscheer.
Nach dem Mega-Stau am Montag, dem ersten Baustellen-Tag, hat sich die Verkehrslage am Dienstag und Mittwoch spürbar entspannt. Offenbar nehmen viele Autofahrer Umwege in Kauf, um dem Stau auf der Ruhrallee zu entkommen.
Ein aufmerksamer Leser hat am Dienstag darauf hingewiesen, dass „die große Luftschutzanlage von Rellinghausen“ exakt in diesem Bereich (Hüskenbörde/Potthoffs Börde) einst einen Zugang besaß. Die Luftschutzanlage habe Teile des Grubenbaus von Ludwig genutzt, 1957 wurde sie verfüllt.