Essen-Bredeney. . Die Arbeiten an der Straße Hohe Buchen werden noch einige Wochen dauern, schätzt der Bergbau-Experte der Bezirksregierung.
Von sommerlicher Ruhe und entspannten Stunden auf Balkon oder Terrasse können Hans-Dieter Hüskes (75) und seine Nachbarn derzeit nur träumen. Seit Anfang Juni laufen vor ihrer Haustür an der Straße Hohe Buchen/Ecke Bredeneyer Straße, Verfüll-Arbeiten an einem alten Stollen, initiiert von der Bezirksregierung Arnsberg. Dass die Arbeiten erforderlich sind, daran hat der Anwohner keinen Zweifel. „Aber wir wüssten schon gern, warum das alles so lange dauert und wann mit dem Ende der Arbeiten zu rechnen ist“, sagt Hüskes, der erst vor einem halben Jahr von der Margarethenhöhe nach Bredeney gezogen ist. Damals sei noch keine Rede von einer solchen Baustelle gewesen.
Die Baustelle vor der Haustür sei nicht die einzige Lärm- und Abgasquelle im Umfeld. „Hier in der Umgebung gibt es zahlreiche Baustellen. Häuser werden abgerissen und neue gebaut, Straßen sind aufgerissen“, so Hüskes. Auch die Straßenbahn auf der Bredeneyer Straße sei eine ständige Lärmquelle.
Anfang Juni begannen die Verfüll-Arbeiten. „Morgens um sieben geht es los, bis 16, 17 Uhr wird werktags gearbeitet, freitags nicht ganz so lange“, sagt der Anwohner, den nicht nur die Lautstärke, sondern auch die Abgase der Baumaschinen stark beeinträchtigen. „Man kann nicht richtig lüften, weil dann die Abgase hereinziehen. Balkon und Terrasse kann man nicht nutzen“, bedauert der 75-Jährige. Selbst mit der Müllentsorgung gebe es Probleme, weil ja die Straße Hohe Buchen derzeit wegen der Baustelle eine Sackgasse sei und die großen Müllfahrzeuge gar nicht erst durchkämen.
Es habe zwar vor Beginn der Arbeiten ein Informationsschreiben gegeben, das aber an die Hausverwaltung gegangen sei und dann einige Zeit im Hausflur gehangen habe. Die Arbeiten schreiten fort in Richtung Wald, beobachtet Hüskes, der dreimal täglich mit dem Hund dort spazieren geht. Unmittelbar vor dem Haus steht der große Silo mit dem Füllmaterial. Auch sein Nachbar Manfred Hohendahl (79) findet die Situation langsam unerträglich.
Ein schnelles Ende der Arbeiten kann Peter Hogrebe, Dezernent für den Altbergbau bei der Bezirksregierung Arnsberg, nicht versprechen. „Wir haben den Bereich Hohe Buchen im Rahmen des Risiko-Managements mit Hilfe von Bohrungen nach Hohlräumen abgesucht, die wir unter der Straße oder dem angrenzenden Kinderspielplatz vermuteten. Dabei sind wir fündig geworden und haben damit begonnen, die alten Schächte zu verfüllen“, so Hogrebe.
Bei den Hohlräumen handele es sich um Überreste des Alten Schachtes Nummer 6 der ehemaligen Zeche Bredeneyer Krone. Dort habe sich das Flöz Girondelle befunden. Mit 70 Bohrungen habe man den Bereich erkundet. Das sei jetzt abgeschlossen. „Bisher gehen wir davon aus, dass 200 Kubikmeter Füllmaterial benötigt werden“, so Hogrebe. Er rechne damit, dass die Arbeiten doch drei bis vier Wochen dauern werden.
Die Kosten für die Arbeiten würden bei 90 000 bis 100 000 Euro liegen. „Wir haben bei den Anwohnern Handzettel mit unserer Telefonnummer verteilt. Die Bürger können sich gern bei uns melden, wenn sie Fragen haben“, betont Hogrebe.