Essen. . Chordirektor Alexander Eberle hat überraschend das Aalto-Theater und den Philharmonischen Chor verlassen. Dem Chor-Forum bleibt er erhalten.
Die Freunde gepflegter und hochwertiger Chormusik, die es noch nicht wussten, zeigten sich erst mal bestürzt. Alexander Eberle, bislang Chordirektor im Aalto-Theater und Leiter des Philharmonischen Chors, hat diese Aufgaben nicht mehr inne. „Wie bedauerlich. Ich bin bestürzt“, sagte gestern eine Essenerin, die regelmäßig Chorkonzerte mit Leiter Eberle besucht hat. „Fachlich war er immer beeindruckend“, erklärte der Werdener Heinz Voß, seit Jahrzehnten Chorkonzert-Besucher in Essen.
Der Chorfreund Heinz Voß war am Wochenende noch auf einem Konzert und dabei ganz überrascht, dass er den Namen von Alexander Eberle nicht im Programm fand. Die Theater und Philharmonie Essen GmbH (TuP) bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung lediglich den prominenten Personalwechsel. Viel mehr wollte die TuP nicht sagen. Eigentlich sollte das Engagement von Eberle Ende der Spielzeit auslaufen. „In beiderseitigem Einvernehmen“, wie es so schön heißt, wurde vereinbart, die Zusammenarbeit zum Jahreswechsel 2015/2016 zu beenden. Nach 22 Jahren, die Eberle dort tätig war.
Es gab keinen richtigen Abschied
Eine gesonderte Mitteilung für die Öffentlichkeit gab es nicht. „Auch keinen richtigen Abschied“, sagt jemand, der den engagierten Chorleiter gut kennt. Es wird von internen Irritationen gesprochen, von inhaltlichen Differenzen, die es offenbar mit einem Mitarbeiter in einer Führungsposition gab. Offiziell bestätigen will das aber so niemand.
Alexander Eberle wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Er hat inzwischen eine neue Aufgabe im Blick, wird aber auch weiter in Essen tätig sein. In der Stadt fühlt sich der gebürtige Saarländer mit seiner Familie sehr wohl. Eberle wird sich weiter beim Chor-Forum im Südviertel engagieren. Der Künstler hat das besondere Haus der musikalischen Begegnung seit 2010 mitaufgebaut. Er ist auch Initiator des Vereins Chor-Forum Essen, der er sich der Förderung der Chorarbeit in der Stadt widmet.
„Schätzen seine engagierte Arbeit“
Der 47-Jährige bleibt in der denkmalgeschützten ehemaligen katholischen Kirche St. Engelbert, unweit des Aalto-Theaters und Philharmonie, künstlerischer Leiter. „Wir freuen uns sehr, dass er uns erhalten bleibt“, sagt dazu Nora Meyer-Galow, 2. Vorsitzende des Chor-Forums. „Alexander hat hier alles mit viel Herzblut aufgebaut. Wir schätzen seine engagierte Arbeit sehr.“