Essen. . Produzent Stefan Windprecht hat Essen schon vor sieben Jahren in Szene gesetzt. Die 60-minütige Neuauflage hat am 18. April in der Lichtburg Premiere.

„Der Essener schätzt seinen Standort nicht“, sagt Stefan Windprecht. Er ist Mitinhaber der Produktionsfirma K + S Studios in Essen. Vor sieben Jahren drehte er einen Imagefilm über seine Geburts- und Heimatstadt: „Essen – ein Porträt“. Nun gibt es eine Neuauflage dieser filmischen Hochglanzbroschüre, die am 18. April in der Lichtburg Premiere feiert.

„Essen ist anders. Ein Porträt 2.0“ heißt die neue Produktion – und anders ist auch die Aufmachung. Während 2009 eine tragende Stimme aus dem Off durch die Darstellung der Sehenswürdigkeiten und Gebäude führte, sind es dieses Mal die Menschen, die die Geschichte erzählen. „Wir lassen die Einwohner der Stadt zu Wort kommen“, sagt Windprecht. Personen der Öffentlichkeit wie Oberbürgermeister Thomas Kufen und Unperfekthaus-Inhaber Reinhard Wiesemann, aber auch weniger bekannte Bürger wie Schwester Magdalena aus dem Kloster Werden oder auch der Spaziergänger auf der Kettwiger Straße. Die Mentalität hier sei eine besondere, sagt Windprecht, nicht in allen Teilen Deutschlands, in denen er gedreht hat, waren die Menschen so resolut und anpackend: „Hier quatsch’ ich einen an und der sagt: Wir kriegen das hin, wir machen das.“

300 Stunden Filmmaterial

Auch interessant

Fast 300 Stunden Filmmaterial sind in den vergangenen Jahren zusammen gekommen und es wird noch weiter gedreht. „Jeder von uns hat eine Kamera im Auto. Wir springen unheimlich oft raus und drehen etwas.“ Bilder, wie die von beeindruckenden Nebelschwaden über dem Baldeneysee könne man ja nicht immer planen.

Windprecht ist durch und durch Essener. In Mitte geboren, lebt er nun in Rüttenscheid. Der Tatsache, dass der Ruhrgebietler oft seine Qualitäten unter den Scheffel stellt, will er mit dem Film entgegen wirken. Gesponsort wird das Projekt von verschiedenen ansässigen Firmen, die auch in dem Stadtporträt vorkommen. Eine kritische Auseinandersetzung ist dies nicht, mehr eine Schau der hiesigen Vorzüge. Die Stadt ist nicht beteiligt: „Wir schenken ihr den Film.“

Historische Rückblicke

Auch interessant

Einige Sequenzen werden aus dem 2009er Film genutzt, unter anderem die historischen Rückblicke. Vieles wurde allerdings mit neuerer Technik gedreht, zum Beispiel mit Zeitraffern, zusammengesetzt aus tausenden einzelnen Fotos oder bis zu 14-stündigen Filmaufnahmen, die auch zu skurrilen Situationen führten, wie Windprecht erzählt: „Einer unserer Kameramänner verbrachte einmal eine Nacht auf einer Brücke über der A40. Als er sich eine Pizza dorthin bestellte, guckte der Bote nicht schlecht.“

Wenn der letzte Schnitt gemacht ist, sollen rund 60 Minuten das Leben und Arbeiten in Essen wiedergeben. 10 .000 mal verkaufte sich die DVD von „Essen – ein Porträt“, Windprecht hofft, dass der Film noch mehr von der Stadt genutzt wird: „Er ist Eigenwerbung für uns, aber auch Standortmarketing für die Region.“