Essen. . Die Kinderhilfsorganisation Tellavision hat vor Modeketten in der Essener Innenstadt auf die Arbeitsbedingungen in Nähereien aufmerksam gemacht.

Fünf Meter hoch, drei Meter breit, positioniert mitten auf der Kettwiger Straße in Essen: Das Protestshirt der Kinderhilfsorganisation Tellavision sorgte am Dienstagmittag für Aufmerksamkeit in der Innenstadt. Nicht zu übersehen war die dick aufgedruckte Frage: „Who made your clothes?“ („Wer hat deine Kleidung produziert?“). Die Demonstranten stellten das Protestshirt vor den Filialen der Modeketten H&M, Primark und New Yorker auf.

„Wir möchten damit die Modeketten unter Druck setzen, damit sie endlich die Bedingungen in den Nähereien verbessern“, erklärt Sascha Ivan, Geschäftsführer von Tellavision. Die Duisburger Kinderhilfsorganisation beklagt die schlechten Arbeitsbedingungen, die niedrigen Löhne und die schlechte soziale Absicherung in den asiatischen Textilfabriken, in denen viele Modeketten produzieren. „Erst wenn die Kunden über die Bedingungen aufgeklärt sind, kann sich etwas verändern“, so Ivan.

So sieht das auch Michael Kreuzfelder, der vor dem Protestshirt stehen blieb: „Wer sich über brennende Fabriken aufregt, muss auch mehr als fünf Euro für ein T-Shirt zahlen.“ Tellavision sucht Aufmerksamkeit und Unterstützer für das nächste Projekt. Im Sommer fliegen die Aktivisten nach Indien und produzieren dort ihre dritte Fair-Trade-Modekollektion. Das Besondere: Ehemalige Kinderarbeiter aus den Textilfabriken entwerfen die Kleidung.