Essen. . Jobcenter und Arbeitsagentur richten gemeinsamen „Integration Point“ ein. Er soll Asylbewerber und Flüchtlinge fit für den Arbeitsmarkt machen.
- Essen hat jetzt auch einen „Integration Point“ für Flüchtlinge
- Arbeitsagentur und Jobcenter kümmern sich um Sprachkurse und Praktika
- Angebot für die Menschen mit guter Bleibeperspektive
Arbeitsagentur und Jobcenter haben gestern ihre gemeinsame Vermittlungsstelle für Flüchtlinge gestartet. Der „Integration Point“ ist eine zentrale Anlaufstelle, um Asylbewerber und Flüchtlinge in Essen rasch für den Arbeits- und Ausbildungsmarkt fit zu machen. Das kann die Vermittlung von berufsspezifischen Sprachkursen sein aber auch von Praktika sowie Kursen zur Berufsvorbereitung. Insgesamt werden sich neun Mitarbeiter von Jobcenter und Arbeitsagentur um die Flüchtlinge kümmern. Dolmetscher unterstützen die Arbeit. Wie viele Flüchtlinge Essen dort betreuen kann, müsse die Erfahrung zeigen, heißt es.
Die Vermittler im „Integration Point“ werden sich maximal sechs bzw. drei Monate – je nachdem, ob Arbeitsagentur oder Jobcenter zuständig sind – um den einzelnen Flüchtling kümmern können. Ist beispielsweise ein Asylverfahren positiv abgeschlossen, übernimmt das Jobcenter die weitere Betreuung. Kritiker bezweifeln jedoch, ob diese kurze Zeit und das Personal tatsächlich für eine schnelle Integration ausreichen. Zumal das Jobcenter selbst vor einigen Monaten feststellte, dass über 90 Prozent der arbeitslosen Menschen aus den Flüchtlingsländern über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen bzw. diese nicht nachweisen können.
Der Integration Point ist vorrangig für Asylbewerber und Flüchtlinge gedacht, bei denen es sehr wahrscheinlich ist, dass sie bleiben dürfen. Das sind vor allem Menschen aus dem Irak, Syrien, Iran und Eritrea. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Syrer beispielsweise hat sich binnen einen Jahres fast verdreifacht. Sie lag Ende 2015 bei über 860.