Bergerhausen/Rüttenscheid. . Rund 100 Bürger machten in der Bezirksvertretung II ihrem Unmut Luft. Sie wandten sich gegen eine weitere Unterkunft in Bergerhausen.
So viele Bürger haben wohl selten an der offenen Sprechstunde der Bezirksvertretung II teilgenommen: Rund 100 Besucher kamen gestern zur Sitzung des Stadtteilparlaments, um ihre Ängste angesichts der geplanten Unterbringung von Flüchtlingen in einem Bürogebäude an der Klinkestraße in Bergerhausen zu verdeutlichen. Kuno Schädlich von der Bürgerschaft Bergerhausen gab zu bedenken, dass Ehrenamtliche eine solche Aufgabe kaum noch stemmen könnten.
Bergerhausen und Rellinghausen hätten mit ihren Standorten an der Pregel- und Sartoriusstraße bereits gezeigt, wie offen der Stadtteil sei. Stadtdirektor Hans-Jürgen Best gab zu bedenken, dass die Stadt vor einer gewaltigen Herausforderung stehe. „Viele Stadtteile haben gerade Sorgen. Wir als Stadt müssen einfach schauen, wo wir Möglichkeiten zur Unterbringung haben.“ SPD-Fraktionschef Peter Lankes kritisierte, dass die Bezirksvertreter über die Pläne an der Klinkestraße nicht informiert worden seien. Die SPD lehne den weiteren Zuzug in Bergerhausen ab und fordere zur Kompensation eine gerechtere Verteilung im Bezirk II insgesamt: In Rüttenscheid etwa seien bislang noch keine Flüchtlinge untergebracht worden, obwohl es dort mit dem ehemaligen Autobahnamt an der Henri-Dunant-Straße Möglichkeiten gebe. Diese gelte es zu prüfen. Der Forderung nach gerechterer Verteilung im Bezirk stimmten die Vertreter der anderen Parteien zu.