Essen. In der Silvesternacht werden Brandwachen an den Essener Zeltdörfern aufgestellt. Auf den Geländen von Flüchtlingsunterkünften gilt Pyrotechnik-Verbot.

Tausende Menschen, die den Jahreswechsel in Zeltdörfern auf ehemaligen Sportplätzen erleben – das ist ein für Essen bislang einmaliges Szenario. Deshalb hat die Stadt sich und die Flüchtlinge auf das zu erwartende Feuerwerks-Spektakel vorbereitet: Wie Stadtsprecherin Jeanette von Lanken auf Nachfrage berichtete, werden in der Silvester-Nacht zur Sicherheit Brandwachen an den einzelnen Standorten aufgestellt. Die Flüchtlinge seien zudem durch den Betreiber European Homecare (EHC) informiert worden, wie die Essener üblicherweise das neue Jahr begrüßen: mit Krachern und Raketen, vor denen sich aber niemand fürchten müsse. „Viele kennen das Ritual aber auch aus ihren Herkunftsländern“, sagt von Lanken.

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Auf dem Gelände der städtischen Unterkünfte selbst gilt ein generelles Verbot für Pyrotechnik. Das hat die Bezirksregierung Arnsberg ebenfalls für die Landesunterkunft im Optipark erlassen. Auf eine Böller-Bannmeile rund um ihre eigenen Standorte, die zwischenzeitlich durchaus in Erwägung gezogen wurde, hat die Stadt aber aus zwei Gründen verzichtet. Dafür hätte die Bevölkerung womöglich kein Verständnis. Und einmal ausgesprochene Verbote machten nur Sinn, wenn deren Einhaltung auch überprüft werde, hieß es.

Sicherheitskräfte vor Ort

Die zusätzlichen Sicherheitskräfte vor Ort seien eine reine Vorsichtsmaßnahme, betonte von Lanken. Denn nach Einschätzung von Experten der Feuerwehr geht durch womöglich auf die Zeltdächer herabfallende Raketen keine erhöhte Brandgefahr aus. Das verwendete Material sei ein nur sehr schwer entflammbares, sagte Feuerwehrsprecher Mike Filzen: „Und in allen Zelten befinden sich Rauchmelder.“

Dass die in der Silvesternacht schweigen werden, hoffen die vielen Betreuer und Ehrenamtlichen, die gemeinsam mit den Flüchtlingen ins neue Jahr starten wollen. „Alle freuen sich darauf“, sagt von Lanken. Ein Jahreswechsel in einem fremden Land sei schließlich eine willkommene Ablenkung von der Eintönigkeit des Alltags in den Flüchtlingsdörfern.