Essen. Projektentwickler Wolff, Stadt und Grundstücksverwaltung GVE haben sich auf einen Vergleich geeinigt. Die anhängigen Klagen werden zurückgezogen.

In dem seit Monaten immer weiter eskalierten Streit um das Museum Folkwang ist unter den Parteien gerade noch rechtzeitig vorweihnachtlicher Friede eingekehrt: Der Stuttgarter Projektentwickler Klaus Wolff, die Stadt Essen und ihre angeschlagene Grundstücksgesellschaft GVE unterzeichneten am Dienstag ein umfangreiches Vergleichs-Dokument, das sämtliche Meinungsverschiedenheiten rund um Fragen des Museumsbetriebes und offene Rechnungen ebenso löst wie den mit harten Bandagen geführten Zwist um die Dokumentation des Neubaus. Der gipfelte sogar in einer Strafanzeige wegen versuchter Erpressung.

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Und ist jetzt genauso vom Tisch wie das im Raum stehende halbe Dutzend Zivilklagen. Nähere Details, etwa zu der Frage wie viel Geld die Stadt Wolff zahlt – im Raum standen immerhin Forderungen über 1,35 Millionen Euro – will man in der Öffentlichkeit nicht ausbreiten, es wurde Vertraulichkeit vereinbart.

Streit um Saalbau-Restaurant geht weiter

Lösen ließ sich der gordische Knoten im Folkwang-Streit offenbar durch ein Gespräch, zu dem Oberbürgermeister Thomas Kufen vor zwei Wochen die Chefs von GVE und Wolff-Gruppe eingeladen hatte. Dort scheint sich bestätigt zu haben, dass die Auseinandersetzung am Ende wohl vor allem wegen atmosphärischer Störungen und weniger wegen unvereinbarer Positionen aus dem Ruder lief.

Nicht ausgeschlossen übrigens, dass Stadt, GVE und Wolff-Gruppe sich demnächst doch noch vor Gericht begegnen. Denn zu den Akten gelegt wurde nur der Museums-Ärger, nicht aber der um das Saalbau-Restaurant „Wallberg“. Da geht’s um hunderttausende Euro.