Essen. Das Verkehrsunternehmen Evag hat einem Betriebsratsmitglied den Lohn gekürzt. Der Betroffene geht nun dagegen vor.
Der Evag-Betriebsrat streitet derzeit mit der Geschäftsführung vor Gericht. Das Unternehmen hat im Dezember einem Betriebsratsmitglied den Lohn gekürzt. Wie am Donnerstag bei einem Termin vor dem Arbeitsgericht deutlich wurde, standen auf dessen Lohnabrechnung für Dezember knapp 1300 Euro weniger. Dagegen hatte der Betroffene jetzt eine einstweilige Verfügung beim Arbeitsgericht eingelegt.
Die Evag-Personalleitung ist offensichtlich der Meinung, dass der Kollege über das erforderliche Maß hinaus seine Betriebsratsarbeit wahrgenommen hat und dafür freigestellt wurde. Das Pikante an dem Fall: Personalchef der Evag ist Wolfgang Hausmann. Hausmann war bis 2014 selbst Betriebsratschef.
Brigitte Röttger, Rechtsbeistand des Betriebsratsmitglieds, bestätigte, dass ihr Mandant erstmals im Oktober aufgefordert wurde, Protokoll über seine Tätigkeiten zu führen. Damals wurde ihm bereits eine Gehaltskürzung angedroht. Sollte eine Einigung, wie sie das Gericht anregte, nicht zustande kommen, kündigte Brigitte Röttger Klage an.