Essen. Der Musical-Klassiker Jesus Christ Superstar von Andrew Lloyd Webber kommt wieder nach Essen. Regisseur Bob Tomson erinnert an den Ursprung des Welterfolges.

Der Heiland der Musical-Unterhaltung wird bald wieder in Essen erwartet. Im April 2016 wird Jesus Christ Superstar im Colosseum seine rockigen Wundertaten tun. Die Originalproduktion von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice, die zur Zeit durch England tourt, kommt über 40 Jahre nach der Uraufführung in frischer Aufmachung auf die Bühne. Ein Ausblick.

Der Regisseur

In seiner Version von Jesus Christ Superstar hat sich Regisseur Bob Tomson auf das Wesentliche konzentriert: „Ich sehe weniger das Religiöse als die Geschichte“, sagt der Regisseur. Es sei eine emotionale Reise. „Wer diese versteht, versteht alles.“ Dass Tomson so wenig an der Originalfassung geändert hat, liegt vielleicht daran, dass er das Stück vorher noch nie gesehen hat. „Ich habe es nur gehört“, meint Tomson lachend. Andrew Lloyd Webber sei zudem erst 21 Jahre alt gewesen, als er das Musical geschrieben hat. „Er wollte es klein halten, der Broadway war ihm viel zu groß“, sagt Tomson. Mit seiner Fassung ginge er nun „back to the basics“, zurück zum Ursprung. Ein paar Änderungen hat Tomson aber doch vorgenommen: Zum Beispiel endet das Musical nicht mit dem Tod Jesu am Kreuz. Auch gibt es keine Szenenwechsel, in denen sich der Vorhang schließt. „Ich wollte Tempo“, erklärt Tomson. „Das ist das junge Filmpublikum gewöhnt.“

Die Schauspieler

Besetzt ist das Stück mit Stars aus dem Londoner Westend. Glenn Carter etwa spielt seit 19 Jahren die Rolle des Jesus. In der Version von Tomson mitzuwirken, ist für ihn trotzdem besonders – „Weil das Kreuz nicht das schmerzhafteste ist, an dem ich je hing“, lacht Carter. Warum er immer wieder als Jesus engagiert wird, wisse der 51-Jährige selbst nicht so genau. Vermutlich liege es daran, dass er mit seiner Stimme sehr tief gehen könne: „Veranlagung und Übung.“ Für Carter ist Jesus Christ Superstar „eine menschliche Geschichte über das, was im Leben wichtig ist: Liebe und Freundschaft.“

Infos zum Stück

Bei der Version, die in Essen auf die Bühne kommt, handelt es sich um eine offizielle Produktion von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice.

Die Aufführung dauert 130 Minuten, inklusive Pause.

Das Musical wird in englischer Originalsprache aufgeführt, mit deutschen Übertiteln.

Die Termine im Colosseum Theater: Dienstag, 5. April, bis Samstag, 9. April, jeweils um 20 Uhr. Am Sonntag, 10. April, um 14 und 18 Uhr.

Tickets gibt es im Netz über www.colosseumtheater.de oder telefonisch unter 01806-101011 (0,20€/Minute aus dem deutschen Festnetz, die Mobilfunkpreise können abweichen).

Rachel Adedeji verkörpert in dem Musical die Maria Magdalena. Bekannt wurde die 23-Jährige durch die britische Castingshow „The X-Factor“. Mit der Rolle in Jesus Christ Superstar werde für ihre Familie ein Traum wahr, sagt Adedeji. „Meine Familie ist sehr christlich.“ Da auch sie die Geschichte gut kenne, sei es für sie „einfach“, die Maria Magdalena zu spielen. „Es macht Spaß, sich auf die Charaktere zu konzentrieren.“ Vor einem Auftritt sei sie aber doch aufgeregt gewesen: Als Tim Rice im Publikum saß. „Später hat er gesagt, er hätte schon viele Maria Magdalenas singen hören, aber ich würde zu den besten gehören“, freut sich Adedeji.

Noch nicht ganz klar ist, ob Rachel Adedeji und die anderen Darsteller neben Glenn Carter in Deutschland auf der Bühne stehen werden oder ob neue Schauspieler eine Chance bekommen. Auf eines können sich die Zuschauer aber mit Sicherheit freuen: Die deutsche Fassung ist etwas länger als die britische – und nach der letzten Szene ist nicht sofort Schluss.