Essen. Reizüberflutung am Ende der neuen A40-Abfahrt in Frillendorf ist nicht erlaubt. Verwaltung schreibt die Verursacher an, die wenig Kooperationsbereitschaft zeigen.
Wer auf der A40 in Richtung Dortmund unterwegs ist und über die neue Abfahrt in Frillendorf tief ins Essener Stadtleben eintauchen will, erhält beim Warten an der Ampel gleich nützliche Verbraucher-Informationen. Mehr als ein Dutzend bunter Plakate an der Schönscheidtstraße weisen auf Baumärkte, Fitness-Tempel, Autowerkstätten, Getränkemarkt, Reifenhändler, Büromöbel-Markt und und und hin.
Ein kleines Schild der Stadt, das den Weg Richtung Weltkulturerbe Zollverein weist, geht in der bunten Reizüberflutung völlig unter. Die Werbeplakate lenken dort übrigens verbotenerweise ab. „Das Geländer und die Stützmauer an der Schönscheidtstraße gehören der Stadt. Die Werbebanner hängen dort ohne Genehmigung“, teilt Stefan Schulze, Pressereferent der Stadt, auf Anfrage mit.
Da an dieser Örtlichkeit weder Plakatierung noch Werbung vorgesehen ist, wird es auch künftig keine Genehmigung für entsprechende Banner geben.
Agenturen handeln im Auftrag
Die Stadt ist alarmiert und sensibilisiert. Denn immer wieder kommt es vor, dass in Essen wild plakatiert wird. Das ist aus mehreren Gründen ärgerlich. Werbung verschönert nicht gerade das eh schon bunte Stadtbild. Der Stadt selbst entgehen Einnahmen, da feste Werbeflächen gezielt vermarktet werden. Außerdem kann Werbung an den falschen Stellen Verkehrsteilnehmer ablenken und damit für mehr Gefahr auf der Straße sorgen.
Deshalb geht die Verwaltung immer gegen die wilden Plakatierer vor. Das ist allerdings nicht immer einfach, weil der unmittelbare Verursacher ausfindig gemacht werden muss. „Es sind nicht nur die Unternehmen direkt, sondern auch immer wieder Agenturen, die im Auftrag handeln. Das müssen wir dann herausfinden“, erklärt Pressereferent Stefan Schulze das Verfahren, das in die Wege geleitet wird.
Gleiches Bild an der Hubertstraße
So ist es auch im Fall „Schönscheidtstraße“ geschehen. „Die dort präsenten Firmen werden und wurden schriftlich aufgefordert, die Plakate abzuhängen“, erklärt Stefan Schulze. Eine Firma hatte ihr Banner nach dem freundlichen wie bestimmten städtischen Hinweis Banner abgenommen. Allerdings wurde die kleine Werbe-Lücke umgehend wieder von einem neuen Unternehmen besetzt.
Bei den anderen Firmen hält sich die Bereitschaft zur Rückmeldung und zum Abhängen der Banner bislang in Grenzen. „Wenn sich nichts tut, nehmen wir die Banner ab und stellen die Kosten den Unternehmen in Rechnung“, stellt Pressereferent Schulze klar.
Einige hundert Meter weiter kann die Stadt übrigens gleich auch noch tätig werden. Wer rechts auf die Schönscheidtstraße abfährt, stößt nach wenigen Sekunden auf die Hubertstraße. Dort erwartet den Verkehrsteilnehmer die nächste bunte Plakat-Batterie mit Werbe-Informationen.