Essen. Ein Mann (44) ist am Sonntagabend vom Bahnsteig der S-Bahn-Station Essen-Hügel ins Gleisbett gefallen. Er wurde von der S6 erfasst und mitgeschleift.
Ein Düsseldorfer (44) ist am Sonntagabend am Haltepunkt Essen-Hügel vor eine einfahrende S-Bahn der Linie S6 gestürzt. Wie ein Sprecher der Bundespolizei am Montagvormittag erklärte, habe der Mann schwere Verletzungen erlitten und liege seither auf einer Intensivstation.
Als die Beamten der Bundespolizei um kurz nach 21 Uhr an der Station Hügel eintrafen, waren Feuerwehr und Notarzt bereits vor Ort und versorgten den 44-Jährigen. Zeugen beschrieben der Bundespolizei, dass der Mann zuvor unsicher über den Bahnsteig 2 gewankt sei, als ob er unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln stehe. Dann sei er ins Gleis gefallen, genau in dem Moment näherte sich die S6, die in Richtung Düsseldorf unterwegs war.
Schwere Verletzungen am Kopf und an den Beinen
Ein Zeuge rannte auf dem Bahnsteig der S-Bahn entgegen, machte den Triebfahrzeugführer auf den Mann im Gleis aufmerksam. Der 29 Jahre alte Bahnmitarbeiter, der zum Glück mit der S-Bahn langsam unterwegs war, weil er an der Station halten wollte, leitete sofort eine Notbremsung ein. Dennoch wurde der 44-Jährige von der S-Bahn erfasst und laut Bundespolizei circa drei Meter im Gleisbett mitgeschleift. Dabei erlitt der Mann schwere Verletzungen am Kopf und an den Beinen.
Der Fahrer der S6 musste wegen eines Schocks behandelt werden. Er konnte nicht mehr weiterarbeiten.
Die S6-Strecke an der Unfallstelle war für circa eine Stunde in beide Richtungen gesperrt. Sechs Züge hatten Verspätungen, eine S-Bahn wurde über Duisburg umgeleitet, sieben S-Bahnen mussten vorzeitig wenden.
Die Bundespolizei wertet nun unter anderem den "Fahrtschreiber" (die Datenspeicherkassette) der S-Bahn aus. Ob der Düsseldorfer wirklich unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln stand, soll die Auswertung einer Blutuntersuchung klären. (pg)