Essen. . Die Deutsche Umwelthilfe hat die Bezirksregierung Düsseldorf verklagt, weil in der Stadt Essen die Stickoxid-Grenzwerte nicht eingehalten werden.

Die künftige „Grüne Hauptstadt Europas“ ist ins Visier der Umweltschützer geraten. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) prangert die schlechte Luft in Essen an und hat die Düsseldorfer Bezirksregierung verklagt.

Damit will die DUH Regierungspräsidentin Anne Lütkes zwingen, den für Essen gültigen Luftreinhalteplan Ruhrgebiet West zu verschärfen, damit hier die EU-Grenzwerte für die atemwegbelastenden Stickoxide (NO2) eingehalten werden. Die Umwelthilfe fordert für Essen die Umrüstung der Evag-Busse und Tempo 30 auf besonders belasteten Straßen. Mit der Einführung einer „Blauen Plakette“ sollen Dieselfahrzeuge mit hohen Abgaswerten aus der Essener Umweltzone verbannt werden. Und: In der Innenstadt sollen nur noch Baumaschinen mit Partikelfiltern eingesetzt werden.

Erst im Juni hatte die EU auch wegen der Luftbelastung in Essen ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesregierung eingeleitet, das allerdings mehrere Jahre dauern wird.

Vor allem der Autoverkehr soll schuld sein

Die DUH will mit der Klage beim Düsseldorfer Verwaltungsgericht erreichen, dass in Essen kurzfristig Maßnahmen getroffen werden. Verursacher der Stickoxid-Überschreitungen sei hier vor allem der Autoverkehr, erklärte Daniel Hufeisen, Sprecher der Deutschen Umwelthilfe. Im Vorjahr wurde der NO2-Grenz-wert von 40 Mikrogramm an sechs von zehn Mess-Stellen zum Teil deutlich überschritten, vor allem an der A 40. Auf Kritik stößt bei der Umwelthilfe, dass der im Oktober aktualisierte Lufteinhalteplan keine Prognose dazu enthält, wann die Grenzwerte hier eingehalten werden.

Die Essener Verkehrsgesellschaft Evag will erst im Jahr 2017 damit beginnen, neue Busse anzuschaffen. Auch aus diesem Grund: Bis dahin, so die Hoffnung, sind bessere Motoren und Filter auf dem Markt.