Essen. Der TC Freisenbruch kämpft gegen Mitgliederschwund: Mit Gehaltszetteln, Kinder-Bengalos und anderen Ideen will er in die Top-100-Klubs bei Facebook.

Es war einmal ein kleiner Essener Kreisliga-Verein. Der drohte noch kleiner zu werden. Dann hatte er ein paar richtig gute Ideen. Und plötzlich interessierten sich deutlich mehr Sportfreunde für diesen kleinen Klub. „Wir sind auf einem guten Weg“, findet Peter Schäfer, der am kleinen Wunder des TC Freisenbruch mitarbeitet. Die kuriose und unterhaltsame Geschichte des Vereins wird hier erzählt.

Der TC Freisenbruch 02 ist ein kleiner Fußballverein, wie es viele in der Stadt und im Land gibt. Eine in die Jahre gekommene Sportanlage mit Ascheplatz. Ein handvoll Aktive in den Teams. Und schon jetzt wenig Mitglieder, die immer weniger werden.

"Mehr Derby geht nicht"

Als das Kreisliga-Team im Sommer über das Saisonziel sprach, kam den Hobbyfußballern eine Idee. „Eine verrückte Idee“, präzisiert Peter Schäfer, der den Verein berät. „Statt Aufstieg oder Klassenerhalt haben wir uns vorgenommen, bekannter zu werden.“ Aufmerksamkeit und Reichweite als messbare Währung: Die Freisenbrucher wollen bei Facebook unter die Top 100 der Fußballvereine kommen. Dazu benötigen sie die 4000 Freunde, die Viertligist, Ex-Bundesligist und Traditionsklub SG Wattenscheid aus der Freisenbrucher Nachbarschaft hat. Es ist das ambitionierteste Ziel in 113 Jahren Vereinsgeschichte, in denen als größter Erfolg ein Kreismeistertitel steht.

Und der kleine Klub mit dem großen Ziel ist auf einem guten Weg. Mit einer kreativen Ideen pro Woche. Eine Auswahl: Als beim Hamburger SV Gehaltslisten der millionenschweren Profis auftauchten, präsentierte der TC Freisenbruch die Lohnübersicht seiner Fußballer: Das leere Blatt Papier schauten sich Tausende Menschen bei Facebook im Internet an. Als die Niederlande die EM 2016 verpassten, stellten die Freisenbrucher spontan ihre Talentbeobachtung im Nachbarland ein.

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Als die Schalker ihre Profis mit einer Bengalo-Show zum Derby verabschiedeten, präsentierten die Freisenbrucher vier Fans, die im Waldstadion Bergmannsbusch vier Wunderkerzen in die Luft hielten. Apropos Derby: Mit dem Slogan „Mehr Derby geht nicht“ trat der TC vor dem Duell gegen SV Preußen Eiberg 11/31 in Konkurrenz zu den Großen: Während Dortmund und Schalke 35 Kilometer trennen und zwischen Rot-Weiss Essen und dem ETB am Uhlenkrug 7,44 Kilometer liegen, ist es von Eiberg nach Freisenbruch gerade 940 Meter weit.

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Derzeit notieren die Freisenbrucher 1700 Freunde und sind von Platz 500 auf 160 geklettert. Aufmerksamkeit und Bekanntheit sind nicht nur virtuell messbar: Der Klub stellt ein Drittel aller Besucher in seiner Kreisliga, die 30 Zuschauer pro Spiel zählt. Knapp 300 Fans kamen allein zum Derby gegen Eiberg.

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Die Freisenbrucher haben längst das nächste Ziel vor Augen: Wenn sie die 2000er-Marke knacken, fährt ihr Team mit dem Rad zum nächsten Auswärtsspiel. In der Kreisliga sind die Wege zum Glück kurz. Das gesparte Spritgeld wird übrigens an die Aktion Lichtblicke gespendet.