Essen. . Fairplay kostet manchmal Geld. Das ist dem Fußballverein VfB Frohnhausen passiert. Der fordert jetzt die Strafe für einen Spieler vom Verband ein.
Manchmal ist die Welt schon komisch. Da glänzt ein Fußballer des VfB Frohnhausen mit einer Fairplay-Aktion und soll im Nachhinein für sein vorbildliches Verhalten Geld bezahlen. Sein Verein hat den Verband eingeschaltet und will die Strafe zurückerstattet haben.
Was ist passiert? Vor einer Woche, beim Bezirksliga-Duell zwischen dem VfB Frohnhausen und SV Genc Osman Duisburg verletzte sich ein Frohnhauser Spieler. Die Gegner spielten den Ball fair ins Aus, damit der angeschlagene Kicker sofort behandelt werden konnte. Anschließend spielte VfB-Spieler Patrizio Benvenuti den Einwurf, wie es sich beim Fairplay gehört, zurück zum Gegner. Bei einem solchen Verhalten wird in der Regel applaudiert. Das Problem: Der Schiedsrichter hatte den Ball noch nicht freigegeben und verwarnte, den Regeln entsprechend, den Einwerfer. Ärgerlich für Benvenuti: Laut Paragraf 9 im Strafenkatalog seines VfB Frohnhausen muss der Spieler für eine Verwarnung nach so einem Regelverstoß 15 Euro bezahlen.
Die Frohnhauser haben den Fall in einem Brief an den Fußballverband Niederrhein gesendet. Samt der Bitte, den Betrag an den VfB zu überweisen. Oder die Rechnung an den Schiedsrichter weiterzuleiten. Die Fußballer haben bei der vorbildlichen Aktion ihres Mitspielers Fingerspitzengefühl beim Unparteischen vermisst.
„Abstruse, aber witzige Forderung“
Günter Schmitz, beim Fußballverband Niederrhein passenderweise für den Senioren-Spielbetrieb, die Schiedsrichter und das Fairplay zuständig, hat den Frohnhausern die Prüfung ihrer „abstrusen, aber witzigen Forderung“ zugesagt und die an den Schiedsrichterausschuss weitergeleitet.
Sollten die Essener Fußballer dort nicht weiterkommen, hat der Verbandsfunktionär auch eine Lösung parat. Schmitz: „Dann würde ich versuchen, das Geld über einen Sponsor zu akquirieren.“ Anstatt für Fairplay zu bezahlen, soll sich Fairplay eben doch bezahlt machen.
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