Duisburg/Essen. Die UDE erhält weniger Geld für die Verbesserung ihrer Qualität. Der Grund: Etat bleibt gleich, während die Zahl der Studenten und der Hochschulen steigt.

Alexander Steffen ist Student an der Universität Duisburg-Essen. Der 22-Jährige studiert sein Fach Politikwissenschaft mit Leidenschaft. Und ist doch immer wieder mal frustriert, wenn er sich an der Hochschule umschaut und umhört. „Die Ausstattung der Räume wird schlechter. Und ich bekomme immer wieder mit, dass bei Forschungsvorhaben und Ausrüstung gespart werden muss.“

Das Problem: Die Studenten werden mehr. Und das Geld für die Qualitätsverbesserung weniger. So musste die Uni Duisburg-Essen 2015 bei diesem Posten mit 2,1 Millionen Euro weniger als 2012 auskommen. Bei der Folkwang Uni der Künste waren es 200 000 Euro weniger. Dabei sind die Gesamtmittel, die das Land an Hochschulen verteilt, gleich geblieben.

„Negativ für das Lehrangebot“

Klingt kurios, lässt sich aber erklären: 2011 hat die rot-grüne Landesregierung einen Haushaltsposten eingerichtet, mit dem, so das Versprechen, die Ausfälle der abgeschafften Studiengebühren kompensiert werden sollten. Diese Qualitätsverbesserungsmittel betragen 249 Millionen Euro. Das Problem aus Sicht der Hochschulen: Während der Gesamtbetrag identisch geblieben ist, hat sich die Uni-Landschaft verändert. Es sind Unis hinzugekommen, die Geld aus dem Topf erhalten. Die Zahl der Studenten ist zudem gestiegen.

Die Konsequenz für die Uni Duisburg-Essen: Gab es 2012 noch 19,5 Millionen Euro sind es 2015 nur noch 17,4 Millionen Euro. Gleichzeitig ist die Zahl der Studenten von 35 000 auf 38 400 gestiegen – 26 000 lernen in Essen. Damit sind die Mittel pro Student von 556 Euro auf 452 Euro gesunken. „Die Finanzlücke ist größer geworden. Dieser Einnahmeausfall wirkt sich negativ auf die Qualität des Lehrangebotes aus“, kritisiert der Essener FDP-Landtagsgeordnete Ralf Witzel.

Defizit spürbar

„In dieser Entwicklung gehören wir zu den Verlierern“, sagt Maiken-Ilke Groß, Sprecherin der Folkwang Uni der Künste. „Wir spüren das Defizit von 200 000 Euro im Haushalt. Wir wollen es aber die Studierenden nicht spüren lassen.“ Gut für die Uni: Ihre Studentenzahl ist festgeschrieben, bleibt also gleich.

Die Uni Duisburg-Essen hat dagegen nicht nur weniger Geld, sondern auch einen Studentenzuwachs von zehn Prozent. „Wenn die Zahl der Studierenden steigt, sinkt unser Pro-Kopf-Betrag. Die Hochschulen haben immer wieder auf diese Konsequenz hingewiesen und für eine Dynamisierung der Qualitätsverbesserungsmittel sowie für deren Verstetigung plädiert. Das werden wir weiter tun“, sagt Prof. Thomas Spitzley, Prorektor für Entwicklungs- und Ressourcenplanung.

Bescheidene Hoffnung

Die bescheidene Hoffnung der Unis: Die Qualitätsverbesserungsmittel sind derzeit noch bis Ende 2016 befristet. Die Frage ist, ob sie dann von der Landesregierung an die wachsenden Studentenzahlen angepasst werden.