Essen. Straßenreinigung und Entwässerung werden im kommenden Jahr zwar teurer, der Winterdienst aber dafür billiger – und Müllgebühr wie Grundsteuer bleiben stabil.

Nach dem kräftigen Schluck aus der Pulle ist 2016 wieder Zeit, ein wenig Luft zu holen: Um fast 14 Prozent hatte die Stadt Anfang diesen Jahres die Grundsteuer angehoben, hinzu kamen spürbar höhere Müllgebühren und steigende Tarife für Entwässerung und Straßenreinigung.

Da dürfte den Essener durchaus gelegen kommen, dass die sogenannte „zweite Miete“ im kommenden Jahr nur moderat geändert wird. Beim Winterdienst gibt es einmal mehr sogar eine Preissenkung, doch ganz ohne Gebührenerhöhung geht es auch 2016 nicht ab.

Die Tarife im Einzelnen

Müllabfuhr – Nach der Erhöhung um nahezu zehn Prozent im vergangenen Jahr bleibt die Gebühr für den Restabfall in der grauen Tonne diesmal stabil bei 2,73 € je Liter. Für eine 120-Liter-Tonne sind damit weiterhin 327,60 € zu berappen. Ebenfalls unverändert: die Gebühr für den Bioabfall in der braunen Tonne, die durch die Restmüllgebühr quersubventioniert wird. Hier bleibt es bei 45 Cent pro Liter, das sind 54 Euro Jahresgebühr für eine 120-Liter-Tonne.

Schmutzwasser – Ebenfalls gleich bleibt die Gebühr zur Entsorgung von Schmutzwasser – bei 2,87 € je Kubikmeter.

Niederschlagswasser – Deutlich tiefer müssen die Bürger dagegen für die Ableitung des Regenwassers in die Tasche greifen: Die Gebühr pro Quadratmeter steigt von 1,24 € auf 1,40 €, ein Plus von fast 13 Prozent. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt, so hat die Stadt errechnet, bedeutet dies eine Steigerung um etwa 16 Euro jährlich.

Straßenreinigung – Mehr berappen müssen die Essener im kommenden Jahr auch für die Straßenreinigung: Je Frontmeter sind statt 7,56 € künftig 7,71 € – das ist ein Plus von knapp zwei Prozent.

Winterdienst – Frohlocken dürften die Anwohner all jener Straßen, in denen bei winterlicher Witterung die Streufahrzeuge der Entsorgungsbetriebe auf Achse sind, denn zum wiederholten Male sinkt die Gebühr um einen zweistelligen Prozent-Anteil. Simpler Grund dafür: Der „Jahrhundertwinter“ von 2010 mit seinem immensen Aufwand fließt nicht mehr in die Prognose ein, und die letzten Winter fielen vergleichsweise mild aus. Ergebnis: Für Anwohner an den Hauptverkehrsstraßen (Streuklasse A) sinkt die Gebühr pro Frontmeter von 2,24 € auf 1,82 €, für Anwohner der verkehrswichtigen Ne-benstraßen (Streuklasse B) von 1,50 € auf 1,22 €. In beiden Fällen bedeutet dies eine Preissenkung von fast 19 Prozent.

Grundsteuer – Nach der deutlichen Erhöhung des Hebesatzes von 590 auf 670 Prozent zum Jahresbeginn 2015, die unterm Strich ein Plus von nahezu 14 Prozent ausmachte, bleibt die Grundsteuer für bebaute und unbebaute Grundstücke (Grundsteuer B) 2016 stabil bei 670 Prozent. Auch für land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Grundsteuer A) bleibt der Hebesatz unverändert bei 255 Prozent.

Gewerbesteuer – Gute Nachricht auch für die gewerbesteuerpflichtigen Unternehmen in Essen: Die Steuer bleibt ebenfalls stabil bei einem Hebesatz von 480 Prozent.

Sämtliche aufgeführten Gebührensätze stehen noch unter dem Vorbehalt, dass der Rat der Stadt sie in seiner Sitzung am 25. November bestätigt. Nennenswerte Änderungen sind dort gleichwohl nicht zu erwarten.