Essen. Erst bei einem Brand war aufgefallen, dass der Betreiber dort Tonnen von Magnesiumgranulat lagerte – und das ohne Genehmigung.
Als die Feuerwehr am Morgen des 20. Oktober in den Stadthafen gerufen wurde, stand für die Brandretter schnell fest, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Einsatz handeln würde. Laut Feuerwehr-Chef Ulrich Bogdhan stellte sich heraus, dass in der Hafenmühle an der Osteruferstraße eine große Menge an Magnesiumgranulat lagerte. Bogdhan eilte deshalb selbst an den Ort des Geschehens. Einmal entflammt, ist Magnesium nur sehr schwer zu löschen. Zur Überraschung der Feuerwehr verfügte der Betreiber gar nicht über die nötige baurechtliche Genehmigung für die Lagerung des Metalls. „Uns war die Anlage gar nicht bekannt“, so Bogdhan. Die Stadt hat das Silo inzwischen stillgelegt.
Die Sorge der Feuerwehr, es könnte zu einem Großbrand kommen, bewahrheitete sich glücklicherweise nicht. Der Brand an der Einfülleinrichtung des Hafensilos war gelöscht, bevor die Flammen größeren Schaden anrichten konnten. Die Ermittler der Kriminalpolizei nennen einen technischen Defekt als Brandursache.
20 Tonnen Magnesiumgranulat gelagert
Laut Jens Haferkamp jun., dessen Familie die Hafenmühle seit 1978 betreibt, hatte sich Aluminiumstaub auf einem Blech selbst entzündet. Zum Zeitpunkt des Brandes seien zwei der sechs Silo-Kammern mit Magnesiumgranulat gefüllt gewesen; insgesamt lagerten laut Haferkamp 20 Tonnen des Materials in der Hafenmühle. Magnesiumgranulat wird bei der Stahlherstellung zur Entschwefelung eingesetzt.
Der Feuerwehreinsatz ging glimpflich zu Ende. Für die städtische Umweltbehörde ist der Fall damit aber nicht erledigt. Bis auf weiteres darf der Siloturm nicht genutzt werden. Laut Jens Haferkamp jun. liege eine Genehmigung lediglich für das Lagern von Magnesiumgranulat in der Lagerhalle des Betriebes vor. Eine solche will der Betrieb nun auch für das Silo beantragen. „Wahrscheinlich muss die Anlage von einem Sachverständigen abgenommen werden. Ob es damit getan ist? Das Umweltamt war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Der Betrieb läuft laut Haferkamp weiter – mit dem Umschlag von Futtermitteln, einem weiteren Standbein des Unternehmens.