Essen. Nach dem Schiedsrichter-Boykott gegen den Essener Verein Yurdum Spor bietet sich der Fußballkreis 12 als Vermittler an. Sportbund bittet zum Gespräch.

Am Krausen Bäumchen in Essen-Bergerhausen, wo der Fußballverein Yurdum Spor seine Heimspiele austrägt, warteten die Kicker am Wochenende vergeblich auf Schiedsrichter. Die Unparteiischen des Kreises 12 Essen Süd/Ost boykottierten den Klub. Deshalb, so das Verfahren, nimmt bei Heimspielen von Yurdum Spor ein Vertreter des gegnerischen Teams Pfeife, Karten und die Spielleitung in die Hand. Das wird mindestens bis 15. November so bleiben. Die Vertreter des Vereins sind sauer, sie wollen intern das weitere Vorgehen beraten.

Die Schiedsrichter des Fußballkreises haben sich zu dem in NRW bislang einmaligen Schritt entschlossen, weil Spieler und Umfeld des Vereins immer wieder negativ aufgefallen sind. Ende September eskalierte die Situation am Krausen Bäumchen so, dass die Polizei mit einem Dutzend Wagen anrücken musste und Pfefferspray einsetzte.

Gesprächsabend geplant

Der Fußballkreis 12 bietet sich als Vermittler zwischen Yurdum Spor und Schiedsrichtern an. „Dazu müsste der Verein Gesprächsbereitschaft signalisieren“, sagte Vorsitzender Werner Ozdoba der WAZ.

Der Essener Sportbund plant für Anfang November einen Gesprächsabend, bei dem auffällig gewordene Vereine noch einmal über die drohenden Folgen ihres unsteten Handelns belehrt werden sollen. Ihnen drohen, sofern sie auf städtischen Anlagen spielen, Platzsperren und empfindlich reduzierte Trainingszeiten.