Essen. . Grün und Gruga sucht einen Waldweg im Essener Forst, der barrierefrei ausgebaut werden kann.
Der Vorschlag ließ in der großen Runde aufhorchen – und wurde beim zweiten Wald-Workshop mit Bürgern und Initiativen in die Wunschliste mit aufgenommen. Die Stadt Essen lässt prüfen, ob in ihrem Stadtwald ein ausgesuchter Forstweg barrierefrei gestaltet – und somit zumindest streckenweise auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann.
Diese Frage soll in den nächsten Monaten ein noch von Grün und Gruga zu bestimmender Sachverständiger beantworten, der nach den verheerenden Schäden, die Orkan Ela Pfingsten 2014 angerichtet hatte, einen Wiederaufbau-Plan für den Essener Wald erstellen muss. Es handelt sich dabei um ein „Forstbetriebswerk“, das für zehn Jahre gelten wird und zuvor vom Rat abgenickt werden muss.
Ideen für die Zukunft des Waldes
Doch der Experte, der „Forsteinrichter“ soll nicht nach eigenem Gutdünken einen Blasebalg für Essens grüne Lunge aussuchen. Grün und Gruga organisierte für engagierte Bürger und Initiativen (vom Naturschutzbund bis zur Biker-Initiative) zwei Wald-Workshops, in denen Ideen für die Zukunft des Essener Waldes diskutiert wurden. Alle in Arbeitsgruppen erarbeiteten Vorschläge werden später vom Sachverständigen auf ihre Machbarkeit untersucht und gegebenenfalls ab 2017 umgesetzt, kündigt Eckhard Spengler, Sprecher von Grün und Gruga an.
Auf der beim letzten Workshop vor wenigen Tagen zusammengestellten Liste steht auch der Punkt „Barrierefreier Waldweg“. Gesucht wird ein Weg im Wald, der eben genug ist und von Stolperfallen wie herausragendes Wurzelwerk befreit werden kann.
Weitere Vorschläge, die möglicherweise realisiert werden:
Ein geeigneter Pfad für Mountainbiker Der Vorteil: Dann würden Sportradler nicht andere Wege für ihre Kurvenfahrten missbrauchen.
Die Erhöhung der Naturschutzflächen im Wald von derzeit 8,6 Prozent auf zehn Prozent.
Zusätzliche Urwald-Areale. Zu diesen Flächen hätte der Bürger keinen Zugang. Die Natur bliebe sich selbst überlassen.
Ein besonders stark von Ela zerstörtes Waldstück soll dauerhaft so bestehen bleiben, um Besuchern vor Augen zu führen, was der Klimawandel anrichten kann.
Einige parallel verlaufende Waldwege sollen zurückgebaut werden, damit sich Flora und Fauna besser entwickeln können. Diese Idee stieß beim Workshop kaum auf Widerspruch, so Spengler.
Mehr Bänke und Plätze für eine Pause im Wald.
Der Totholz-Anteil wird erhöht. Abgestorbene Bäume sollen liegen bleiben, um mehr Lebensraum für Kleintiere und Insekten zu bieten.
Über das richtige Verhalten im Wald soll die „Schule Natur“ zusätzlich informieren.
Waldbesucher sollen besser darüber aufgeklärt werden, wo sie liegen gebliebenen Müll melden können.