Essen. . Der international bekannte Clown setzt sich für Familien ein, deren Kinder schwer erkrankt sind. Im Dezember gibt er eine Vorstellung zu ihren Gunsten

Eine gelbe Perücke, eine rote Nase und eine schwarz-weiß-karierte Mütze – Oleg Popov hatte sein typisches Kostüm an, als er am Dienstag das Hundertwasserhaus im Grugapark besuchte. Der berühmte Clown war nach Essen gekommen, um die McDonald’s Kinderhilfe-Stiftung zu unterstützen. Seit 2005 bietet diese schwer kranken Kindern und ihren Familien im Hundertwasserhaus ein Zuhause auf Zeit.

„Insgesamt betreiben wir 22 Häuser in ganz Deutschland“, erklärt Jana Ramm, die Kommunikationsleiterin. Alle lägen in der Nähe von Kliniken. So müssten die Familien nach einer Behandlung oder Untersuchung nicht noch einen langen Heimweg auf sich nehmen. „Glücklicherweise hat Oleg Popov von unserer Idee erfahren.“

Oleg Popov spendet Einnahmen der Kinderhilfe Stiftung

Am 23. Dezember gibt der weltbekannte Clown zusammen mit dem chinesischen Staatszirkus eine Benefizvorstellung an der Frintroper Straße 100: Alle Einnahmen fließen direkt an die Stiftung. „Normalerweise sieht man eine Reklame von McDonald’s und denkt: ,Da gibt es Essen’. Aber sie erfüllen auch eine tolle Mission für Kinder“, meint Oleg Popov. Seit er von der Stiftung erfahren habe, schaue er mit anderen Augen auf das Schnellrestaurant. „Das ehrliche Entgegenkommen den Kindern gegenüber ist ein großes Geschenk. Das geht mir sehr ans Herz.“

Kurzbiografie von Oleg Popov

Oleg Popov wird 1930 in der Nähe von Moskau geboren. Seine Eltern haben wenig Geld, das Essen ist knapp.

Als Popov sieben Jahre alt ist, verschwindet sein Vater spurlos. Der größte Schmerz seines Lebens, wie er später einmal sagt.

1944 tritt Popov in die Zirkusschule ein, die Karriere beginnt.

Innerhalb kurzer Zeit wird Popov zum Star der Zirkusszene.

1952 heiratet Popov. Ein Jahr später wird seine Tochter Olga geboren.

Nach dem Tod seiner ersten Frau lernt Popov 1991 seine zweite Frau Gabriela kennen, eine Deutsche. Mit ihr lebt er heute in der Nähe von Nürnberg.

Er selbst ist im Krieg aufgewachsen, erzählt Popov. Der Krieg habe ihm die Kindheit gestohlen. „Ich wünsche allen Kindern auf dieser Welt Frieden und Gesundheit.“ Auf die Kinderhilfe Stiftung von McDonald’s sei er aufmerksam geworden, als er Anfang des Jahres einen Werbespot für das Unternehmen gedreht hat. Darin gratuliert der 85-Jährige seinem Clown-Kollegen Ronald McDonald, dem Maskottchen der Fast Food-Kette, zum 60. Geburtstag. In Essen sah Popov nun das erste Mal ein Haus der Stiftung von Innen und lernte die Kinder kennen, die zur Zeit hier wohnen.

Die Kinder im Hundertwasserhaus waren begeistert

Eine von ihnen ist die dreijährige Dilara. Vor etwa einer Woche ist sie mit ihrer Mutter Sandra Schlauch ins Hundertwasserhaus gezogen. „Mein fünf Monate alter Sohn liegt in der Kinderklinik“, erklärt die junge Frau. Dilara war fasziniert von dem Clown. Immer wieder tippte sie ihm auf die rote Nase und kicherte laut. Genossen hat sie auch den Auftritt einiger Akrobaten aus dem chinesischen Staatszirkus – anders als Mutter Sandra. „So etwas ist für meine Nerven nichts“, kommentierte sie die Verbiegungen der jungen Artisten. „Aber die machen das echt gut.“

Kindern eine Freude machen, die schwer erkrankt sind – das haben sich Oleg Popov und das Ensemble vom chinesischen Staatszirkus als Ziel der nächsten Jahre gesetzt. Los geht es mit dem Benefizauftritt in Essen am 23. Dezember, 20 Uhr. Karten gibt es ab Freitag, 23. Oktober, auf weltcircus.de.