Essen. Die Rathaus-Galerie sucht neue Mieter und setzt dabei auf heimische Händler. Eine Bergbau-Ausstellung unterstreicht den regionalen Charakter.

Die Rathaus-Galerie kämpft weiter mit Leerständen. Seit einigen Tagen versucht das Center nun, auf eher ungewöhnliche Weise neue Mieter zu finden: Sie sucht Interessenten für die freien Flächen per Zeitungsanzeige. Normalerweise gehen gerade Center nicht so offensichtlich auf Mieter-Suche, sondern diskreter mit Makler und Agenturen.

Center-Manager Ralf Gertz nennt es eine neue Variante, die man als Vermietungskanal nutze. „Wir wollen damit vor allem lokale und regionale Händler ansprechen“, sagte Gertz. Die Rathaus-Galerie setze auf eine bessere Mischung aus bundesweiten Ketten und individuellen Anbietern. Dies passe auch zum Veranstaltungskonzept des Einkaufszentrums, das sich an lokalen Themen ausrichte.

Noch bis zum 17. Oktober läuft derzeit die Mitmach-Ausstellung „Die Seele des Ruhrpotts“, die sich mit der Bergbaugeschichte beschäftigt. Auf rund 120 Quadratmetern Aktionsfläche gibt es großflächige Kumpel-Porträts zu sehen, aber auch Installationen wie zwei nachgebaute Stollen, eine Kaue oder Arbeitsgeräte vom Helm über den Bohrhammer bis hin zur Lore. Zusammengetragen hat die über 100 Exponate ein Karnaper Bergmannssohn, Unterstützung kam vom Bochumer Bergbaumuseum der RAG, der Zeche Zollverein und privaten Leihgebern.

Klein aber fein will man sein

Seit vielen Jahren tut sich die Ladenpassage am Rande der Innenstadt schwerer als andere Center. Selbst nach dem Einzug des Hoffnungsträgers Decathlon im hinteren Teil der Passage, stehen weiter Flächen leer. Wie viele es derzeit genau sind, darüber wollte Gertz keine Auskunft geben. Es gebe darunter auch Lokale, die man bewusst zurückhalte, um sie später mit benachbarten zusammenlegen zu können. Die Passage krankt vor allem am relativ kleinen Zuschnitt der Läden, der sich historisch so entwickelt hat und offenbar nicht so leicht geändert werden kann.

Deshalb setzt man nun auch auf lokale Interessenten, die vielleicht weniger Platz benötigen. „Ich könnte mir beispielsweise eine Cafeteria, einen Feinkostladen vorstellen, aber auch im Textilbereich sehe ich noch Potenzial“, so Gertz. In den Anzeigen spannt die Galerie den Bogen noch weiter: von Damenwäsche, über Schmuck und Deko bis hin zu Schuhen und Sportschuhen. Klein aber fein will man sein.

Derzeit zählt die Rathaus-Galerie täglich rund 34.000 Besucher, es gibt 60 Geschäfte, die Nutzfläche beträgt 30.000 Quadratmeter.