Essen-Schönebeck. . Seit Jahren warten die Eltern der Awo-Kita Heidbusch in Essen-Schönebeck auf die Drainage für das Außengelände. Nun wenden sie sich an OB Paß. Der erklärt: Alles schon geregelt. In diesem Jahr soll es losgehen.

„Wir haben die Nase voll“, sagen die Eltern der Awo-Kita Heidbusch in Schönebeck über ihr seit Jahren überflutetes und nur sehr eingeschränkt bespielbares Außengelände. Jetzt haben sie sich in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Reinhard Paß gewandt und ihn an sein Hilfeangebot vom vergangenen Juni erinnert – die Stadt ist Eigentümerin. Anfang kommender Woche steht nun ein „Spitzengespräch“ zwischen Awo-Geschäftsführung und Verwaltung über Details an. Noch in dieser Woche soll der Auftrag zum Bau der Entwässerung vergeben werden.

„Seit mindestens zwei Jahren soll die Sache klar sein. Aber wir werden einfach nur hingehalten“, ärgert sich Verena Palm. Ihre Kollegin im Kita-Elternrat Katja Redeker ergänzt: „Meine Tochter besucht jetzt im dritten Jahr die Kita und hat noch nicht ein Mal rutschen können.“

Noch im Sommer hatte sich die Mutter nicht mehr anders zu helfen gewusst und „schweres Geschütz“ aufgefahren: Im Juni hatte sie besagte Tochter Emily (5) beim Awo-Jahresfest im Schlosspark Borbeck auf den OB angesetzt und von ihrer Kita berichten lassen. Die Einrichtung liegt unterhalb eines Hangs, und auf dem großzügigen Außengelände sammelt sich schon seit dem Bau 1995 das Wasser. Als in den vergangenen Jahren das Problem zwingend wurde und die insgesamt rund 100 Kinder immer häufiger zum Spielen auf den nahen Terrassenfriedhof ausweichen mussten, immer mehr Teile der Spielplatz- und Wiesenflächen abgesperrt wurden, ging der Kampf los.

Mieter Awo und Eigentümer Stadt konnten sich über Kosten nicht einigen

Denn auch wenn schon 2012 Fachleute zum Bau einer Drainage zur Entwässerung des Untergrundes rieten, ist bislang außer Gutachterbesuchen nichts passiert. Mittlerweile sind die Spielgeräte hin, bis die Kinder hier wieder toben können, wird man das ganze Gelände neu gestalten müssen (wir berichteten).

Dies alles wusste man schon vor rund einem Jahr. Doch wie es scheint, konnten sich Mieter und Vermieter lange nicht über die Kosten einigen. Die Awo bekommt das Haus nämlich mietfrei, muss sich dafür um Instandhaltung kümmern. „Es ging erstmal darum, ob Pflegefehler von unserer Seite vorlagen“, erläutert Awo-Chef Wolf Ambauer. Mittlerweile habe man sich auf ein Halb-Halb bei der Drainage geeinigt. Stefan Schulze vom Presseamt der Stadt: „Die Probleme lagen wohl schon beim Bau der Kita vor, deshalb die Teilung.“ Das neue Außengelände mit Spielgeräten soll die Awo komplett bezahlen. Anfang kommender Woche, dies erklären beide Seiten, habe man sich – unabhängig vom Elternbrief – sowieso über letzte Details unterhalten wollen.

Der Oberbürgermeister hat in seiner Antwort an die Eltern bereits die missliche Situation „herzlich“ bedauert und den Sachverhalt klären lassen. Und die Eltern? Die sind noch misstrauisch. Enttäuscht wurden sie schon häufiger.