Essen. Byfang ist dörflich und sehr katholisch, an die Blütezeit des Bergbaus erinnert der Stollen von „Prinz Wilhelm“. Eine Rundfahrt mit Willi Stötzel.

Pferde. Überall Pferde. Ausgelassen traben sie mit wehender Mähne über die saftiggrüne Koppel, die dem SV Byfang 1919 einst als Sportplatz diente. Doch das ist lange her. Der Fußballklub hat längst fusioniert – genauso übrigens wie Borussia Byfang, auf deren Platz jetzt ebenfalls das Gras in die Höhe schießt. Willi Stötzel, Jahrgang 1925, ein Byfänger Original, kennt den von Kupferdreh, Burgaltendorf und Hattingen umfassten Stadtteil wie seine Westentasche. Byfang – das ist ein charmantes Dorf mitten im tosenden Ballungsraum. Was seine Heimat auszeichnet? „Die himmlische Ruhe“, erwidert der 90-Jährige spontan, „es ist hier so leise, dass du nachts schon wach wirst, wenn bloß ein Fahrrad vorbeifährt.“

Das ist Essen-Byfang

Michael Gohl hat den Multicopter, an dem er seine Kamera befestigt hat, kurz vor Sonnenuntergang über Byfang fliegen lassen. Hinten im Bild: die Ruhr und Kupferdreh.
Michael Gohl hat den Multicopter, an dem er seine Kamera befestigt hat, kurz vor Sonnenuntergang über Byfang fliegen lassen. Hinten im Bild: die Ruhr und Kupferdreh. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Michael Gohl hat den Multicopter, an dem er seine Kamera befestigt hat, kurz vor Sonnenuntergang über Byfang fliegen lassen. Hinten im Bild: die Ruhr und Kupferdreh.
Michael Gohl hat den Multicopter, an dem er seine Kamera befestigt hat, kurz vor Sonnenuntergang über Byfang fliegen lassen. Hinten im Bild: die Ruhr und Kupferdreh. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Michael Gohl hat den Multicopter, an dem er seine Kamera befestigt hat, kurz vor Sonnenuntergang über Byfang fliegen lassen. Hinten im Bild: die Ruhr und Kupferdreh.
Michael Gohl hat den Multicopter, an dem er seine Kamera befestigt hat, kurz vor Sonnenuntergang über Byfang fliegen lassen. Hinten im Bild: die Ruhr und Kupferdreh. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Michael Gohl hat den Multicopter, an dem er seine Kamera befestigt hat, kurz vor Sonnenuntergang über Byfang fliegen lassen
Michael Gohl hat den Multicopter, an dem er seine Kamera befestigt hat, kurz vor Sonnenuntergang über Byfang fliegen lassen © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Michael Gohl hat den Multicopter, an dem er seine Kamera befestigt hat, kurz vor Sonnenuntergang über Byfang fliegen lassen. Hinten im Bild: die Ruhr und Kupferdreh.
Michael Gohl hat den Multicopter, an dem er seine Kamera befestigt hat, kurz vor Sonnenuntergang über Byfang fliegen lassen. Hinten im Bild: die Ruhr und Kupferdreh. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Byfang, Blick vom Düschenhofer Wald aus.
Byfang, Blick vom Düschenhofer Wald aus. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Michael Gohl hat den Multicopter, an dem er seine Kamera befestigt hat, kurz vor Sonnenuntergang über Byfang fliegen lassen
Michael Gohl hat den Multicopter, an dem er seine Kamera befestigt hat, kurz vor Sonnenuntergang über Byfang fliegen lassen © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert.
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert.
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert.
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Straße Nöckersberg.
Die Straße Nöckersberg. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Straße Nöckersberg.
Die Straße Nöckersberg. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Kirche St. Barbara am Nöckersberg.
Die Kirche St. Barbara am Nöckersberg. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Kirche St. Barbara am Nöckersberg.
Die Kirche St. Barbara am Nöckersberg. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Kirche St. Barbara am Nöckersberg.
Die Kirche St. Barbara am Nöckersberg. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert.
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert.
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert.
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert.
Byfang, vom Düschenhofer Wald aus fotografiert. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Ansicht vom Ortskern.
Ansicht vom Ortskern. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Ansicht vom Ortskern.
Ansicht vom Ortskern. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Ansicht vom Ortskern.
Ansicht vom Ortskern. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Für unsere Stadtteil-Serie
Für unsere Stadtteil-Serie "60 Minuten in..." hat uns Ureinwohner Willi Stötzel durch Byfang geführt. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Der Wasserturm.
Der Wasserturm. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Der Wasserturm.
Der Wasserturm. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Der Wasserturm.
Der Wasserturm. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
In Byfang sind schmucke Fachwerkhäuser zu besichtigen.
In Byfang sind schmucke Fachwerkhäuser zu besichtigen. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
In Byfang sind schmucke Fachwerkhäuser zu besichtigen.
In Byfang sind schmucke Fachwerkhäuser zu besichtigen. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
In Byfang sind schmucke Fachwerkhäuser zu besichtigen.
In Byfang sind schmucke Fachwerkhäuser zu besichtigen. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
In Byfang sind schmucke Fachwerkhäuser zu besichtigen.
In Byfang sind schmucke Fachwerkhäuser zu besichtigen. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
In der ehemaligen Volksschule Oberbyfang befand sich einst die Taubenklinik und in der früheren Lehranstalt in Unterbyfang hat Willi Stötzel das Lesen und Schreiben erlernt.
In der ehemaligen Volksschule Oberbyfang befand sich einst die Taubenklinik und in der früheren Lehranstalt in Unterbyfang hat Willi Stötzel das Lesen und Schreiben erlernt. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
In der ehemaligen Volksschule Oberbyfang befand sich einst die Taubenklinik und in der früheren Lehranstalt in Unterbyfang hat Willi Stötzel das Lesen und Schreiben erlernt.
In der ehemaligen Volksschule Oberbyfang befand sich einst die Taubenklinik und in der früheren Lehranstalt in Unterbyfang hat Willi Stötzel das Lesen und Schreiben erlernt. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Die Kirche St. Barbara.
Die Kirche St. Barbara. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
An die untergegangene Ära des Schwarzen Goldes erinnert heute nicht mehr viel: nur noch die alte Maschinenhalle von „Prinz Wilhelm“ und der Stollen an der Langenberger Straße. „Der Schacht war höchstens 1000 Meter tief“, erinnert sich Stötzel, „als Kinder haben wir gerne darin gespielt.“
An die untergegangene Ära des Schwarzen Goldes erinnert heute nicht mehr viel: nur noch die alte Maschinenhalle von „Prinz Wilhelm“ und der Stollen an der Langenberger Straße. „Der Schacht war höchstens 1000 Meter tief“, erinnert sich Stötzel, „als Kinder haben wir gerne darin gespielt.“ © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
An die untergegangene Ära des Schwarzen Goldes erinnert heute nicht mehr viel: nur noch die alte Maschinenhalle von „Prinz Wilhelm“ und der Stollen an der Langenberger Straße. „Der Schacht war höchstens 1000 Meter tief“, erinnert sich Stötzel, „als Kinder haben wir gerne darin gespielt.“
An die untergegangene Ära des Schwarzen Goldes erinnert heute nicht mehr viel: nur noch die alte Maschinenhalle von „Prinz Wilhelm“ und der Stollen an der Langenberger Straße. „Der Schacht war höchstens 1000 Meter tief“, erinnert sich Stötzel, „als Kinder haben wir gerne darin gespielt.“ © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
An die untergegangene Ära des Schwarzen Goldes erinnert heute nicht mehr viel: nur noch die alte Maschinenhalle von „Prinz Wilhelm“ und der Stollen an der Langenberger Straße. „Der Schacht war höchstens 1000 Meter tief“, erinnert sich Stötzel, „als Kinder haben wir gerne darin gespielt.“
An die untergegangene Ära des Schwarzen Goldes erinnert heute nicht mehr viel: nur noch die alte Maschinenhalle von „Prinz Wilhelm“ und der Stollen an der Langenberger Straße. „Der Schacht war höchstens 1000 Meter tief“, erinnert sich Stötzel, „als Kinder haben wir gerne darin gespielt.“ © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
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© Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Unterwegs in Essen-Byfang.
Unterwegs in Essen-Byfang. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Unterwegs in Essen-Byfang.
Unterwegs in Essen-Byfang. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Unterwegs in Essen-Byfang.
Unterwegs in Essen-Byfang. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Unterwegs in Essen-Byfang.
Unterwegs in Essen-Byfang. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Unterwegs in Essen-Byfang.
Unterwegs in Essen-Byfang. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Byfang im Mai 2009.
Byfang im Mai 2009. © Hans Blossey
Byfang im Mai 2009.
Byfang im Mai 2009. © Hans Blossey
Byfang im Mai 2009.
Byfang im Mai 2009. © Hans Blossey
Byfang im Mai 2009.
Byfang im Mai 2009. © Hans Blossey
Blick von Byfang Richtung Velbert (2006).
Blick von Byfang Richtung Velbert (2006). © Walter Buchholz
Blick von Byfang Richtung Velbert (2006).
Blick von Byfang Richtung Velbert (2006). © WAZ
Aussicht von Byfang in Richtung Essener City (2006).
Aussicht von Byfang in Richtung Essener City (2006). © Kerstin Kokoska
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Es scheint, als sei die Zeit im Essener Südosten stehen geblieben. Willi Stötzel lächelt und findet drollige Sätze, die sie auch in Hintertupfingen sagen könnten. „Bei uns gibt’s keine Ampeln, keine Zebrastreifen, kein Halteverbot, wir haben kaum Bürgersteige, keine Geschäfte, keine Polizei, keine Kriminalität.“

Malerische Fachwerk, enge Straßen, weite Felder

Ortsfremden fällt in Byfang auf Anhieb dies auf: das malerische Fachwerk alter Gehöfte und solide Fassaden aus Ruhrsandstein, die engen Straßen und weite Felder. Dass die Landwirtschaft über Jahrhunderte den Rhythmus der Byfänger vorgab, verraten allein schon alte Kotten wie „Happa Lünz“, „Klafta Kohlmann“ und „Heetnocken“. „Auf dem Hof Düsche soll die letzte Hexe verbrannt worden sein und am Hof Breuer stand einst ein Gerichtsbaum aus germanischer Zeit“, erzählt Stötzel. Jetzt erinnert hier ein Findling mit Bronzetafel an den heroischen – und siegreichen – Kampf gegen die Autobahn DüBoDo. Ebenfalls sehr sehenswert: das denkmalgeschützte und herausgeputzte Fachwerkhaus Kreutzenbeck auf dem Pothsberg, nicht weit davon „dat Dörpinghäusken“.

Hier Rheinland, dort Westfalen

Die meisten Essener Stadtteile sind rheinisch oder westfälisch. Byfang ist beides. Mit kuriosen Folgen: Kirchlich gehörte es lange Zeit zu Niederwenigern und damit zu Westfalen, politisch hingegen zum Rheinland. Im 19. Jahrhundert noch Teil der Bürgermeisterei Werden kam es 1896 zu Kupferdreh und 1920 zu Essen.

Es geht den Nöckersberg rauf und runter, hoch droben an der Landmarke Wasserturm sind’s 181 Meter über Normalnull, unten an der Ruhr nur 60. Kein Wunder, dass der Stadtteil zweigeteilt ist. Die Grenze verläuft etwa in Höhe des Hauses Kuhlhoff in Ost-West-Richtung. In der ehemaligen Volksschule Oberbyfang befand sich einst die Taubenklinik und in der früheren Lehranstalt in Unterbyfang hat Willi Stötzel das Lesen und Schreiben erlernt. „Ich erinnere mich gut an den kleinen Brunnen, den sie immer in der Pause für uns aufgedreht haben.“ Eine Zeit, in der Hochdeutsch für den kleinen Wilhelm übrigens eine Fremdsprache war. „Bei uns Zuhause wurde Plattdeutsch gesprochen.“

Drei Generationen auf Zeche

Früher als anderswo im Revier sollte der Bergbau in Byfang das Leben der Menschen von Grund auf umkrempeln. Morgens fuhren sie fortan am Pütt ein und nachmittags kümmerten sie sich auf ihrem Kotten um Schwein und Bergmannskuh. „Mein Opa und mein Vater waren Bergleute und auch ich legte auf Zeche Heinrich an.“

Gewachsener Lebensraum in angenehmer Wohnlage

Der „Rellinghouser Biefang“ taucht erstmals 1124 in einer Schenkungsurkunde des Stiftes Rellinghausen auf. Das Wort bedeutet so viel wie Rodung und Landgewinn. Von einigen neuen Eigenheimen abgesehen hält sich die Bautätigkeit in Byfang sehr in Grenzen. Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel spricht von einem gewachsenen Lebensraum und weist auf die großen Flächen hin, die vornehmlich der Naherholung dienten. „Eine ruhige angenehme Wohnlage ohne viel Verkehr“, findet Willi Stötzel. Und fügt hinzu: „Ich hoffe, dass es noch lange so bleiben möge.“

An die untergegangene Ära des Schwarzen Goldes erinnert heute nicht mehr viel: nur noch die alte Maschinenhalle von „Prinz Wilhelm“ und der Stollen an der Langenberger Straße. „Der Schacht war höchstens 1000 Meter tief“, erinnert sich Stötzel, „als Kinder haben wir gerne darin gespielt.“

Mieter klingt wie ein Fremdwort

Ein wenig erinnert Byfang an eine „geschlossene Gesellschaft“. Wohl auch, weil das Eigenheim seit jeher von Generation zu Generation weitergegeben wird und der Begriff Mieter klingt wie ein Fremdwort. „Ich kenne hier alle Nachbarn und man feiert gerne“, sagt Stötzel, der auf die traditionsreiche, katholisch geprägte Vereinslandschaft hinweist: auf den ältesten Verein etwa, den Wallfahrtsverein, und den legendären Karnevalsverein Wohltun von 1905, zu dessen Stützen er seit Jahrzehnten selber zählt.

Essener Stadtteilwappen und ihre Bedeutung

(31) Überruhr (Hinsel und Holthausen) : In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen deutet auf die Ruhr hin. Ebenso ist ein Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen Bodenfunde in diesem Bereich deutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929.  Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
(31) Überruhr (Hinsel und Holthausen) : In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen deutet auf die Ruhr hin. Ebenso ist ein Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen Bodenfunde in diesem Bereich deutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband © „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(42) Werden: Im Januar 799 gründete der heilige Ludgerus das Benediktinerkloster Werden. Die Äbte waren die Landesherren, 1317 erhielt Werden gar die Stadtrechte und blieb bis 1803 reichsfreies Stift. Ab 1808 selbstständige Bürgermeisterei, wurde Werden erst 1929 eingemeindet. Das Wappen zeigt ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium – ein Schulterschmuck, der Erzbischöfen oder heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde.  Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
(42) Werden: Im Januar 799 gründete der heilige Ludgerus das Benediktinerkloster Werden. Die Äbte waren die Landesherren, 1317 erhielt Werden gar die Stadtrechte und blieb bis 1803 reichsfreies Stift. Ab 1808 selbstständige Bürgermeisterei, wurde Werden erst 1929 eingemeindet. Das Wappen zeigt ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium – ein Schulterschmuck, der Erzbischöfen oder heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband © „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
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Willi Stötzel ist ein Byfänger Urgestein. 19 Jahre jung war er, als er 1945 im zerlumpten Wehrmachtsrock von Frankfurt/Oder 800 Kilometer zu Fuß durchs verheerte Land bis in die Heimat marschierte. „Ich sah den Kirchturm von St. Barbara und wusste: Ich bin endlich wieder zuhause“, sagt er. Und fügt noch immer ergriffen hinzu: „Da liefen mir die Tränen.“

Byfang in Zahlen

Bei der Größe im vorderen Mittelfeld

4,1 Quadratkilometer ist Byfang groß und rangiert damit im vorderen Mittelfeld der Essener Stadtteile. Zum Vergleich: Kettwig ist fast viermal größer. Fast genauso groß wie Byfang sind die Stadtteile Werden und Stadtwald.

2026 Einwohner

2026 Menschen lebten Ende 2014 in Byfang. Nur der Stadtteil Schuir mit 1499 Einwohnern ist kleiner.

Dünn besiedelt

Mit umgerechnet 4,9 Menschen je Hektar der Gesamtfläche zählt Byfang zu den am dünnsten besiedelten Stadtteilen im Ballungsgebiet.

Mehr Frauen

47,6 Prozent der Byfanger sind männlich.

Ein älterer Stadtteil

Mit einem Durchschnittsalter von 49,8 Jahren gehört Byfang zu den älteren Stadtteilen – ähnlich wie Haarzopf (49,29) und Bredeney (49,19).

95,2 Prozent mit deutscher Staatsangehörigkeit

Bemerkenswert ist diese Zahl: 95,2 Prozent in Byfang besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit – das ist der höchste Wert aller Essener Stadtteile. 45 Byfanger besitzen die doppelte Staatsangehörigkeit. Zum Vergleich: Im Bezirk Stadtkern liegt der Migrantenanteil bei 54,1 Prozent. Nirgendwo ist der Autoanteil so hoch wie in Byfang: Auf 1000 Einwohner kommen hier 625 zugelassene Pkw.

Wenig Bebauung

0,6 Quadratkilometer, nur 15 Prozent der gesamten Stadtteilfläche sind in Byfang bebaut.

Viel Grün

Fast 80 Prozent sind grün. Von insgesamt 412 Hektar Stadtteilfläche sind 176,52 Hektar landwirtschaftliche Fläche, 82,24 Hektar Forsten, 43,10 Hektar Gartenland und 17,24 Hektar Parks und Grünanlagen. 2,29 Hektar entfallen auf Spiel- und Sportplätze.

Zwei Personen pro Wohnung

Im Durchschnitt stehen jedem Byfanger 46,6 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung – ein Wert, der leicht über dem Stadt-Durchschnitt von 42,3 Quadratmeter liegt. Statistisch gesehen leben in einer Wohnung in Byfang zwei Personen.

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