Essen. . Lehramtsstudenten, die vor 2011 mit dem Studium an der Uni Duisburg-Essen (UDE) angefangen haben, müssen 2016 oder 2017 fertig werden. Angebot nach alter Ordnung läuft aus.
Auf die Universität Duisburg-Essen rollt eine große Prüfungs-Welle zu, die der Hochschule und den Studierenden einige Probleme bereiten könnte. Es geht um die Lehramtsstudiengänge alter Ordnung, betroffen sind 3200 Männer und Frauen. Diese begannen ihr Lehramtsstudium vor 2011. Damals wurden die Lehrer-Ausbildungen als letzte Studiengänge vom klassischen Staatsexamen auf das Bachelor-/Master-System umgestellt.
Wer Lehrer an einer Grund-, Haupt- oder Realschule werden will, muss jetzt bis spätestens Oktober seine Abschluss-Prüfungen anmelden, im Sommer 2016 ist Schluss mit dem Studienangebot alter Ordnung. Wer Lehrer an einem Gymnasium oder Gesamtschule werden will, muss bis 2017 seine Prüfungen beendet haben.
Prorektorin: „Trotzdem treibt uns eine gewisse Sorge um“
Duisburg-Essen zählt mit den Unis Köln und Münster zu den größten Lehrer-Ausbildern in NRW. „Wir sind zuversichtlich, dass der überwiegende Teil der Studierenden den Abschluss schaffen wird“, sagt Isabell van Ackeren, die Prorektorin für Studium und Lehre. „Trotzdem treibt uns eine gewisse Sorge um.“
Denn es gibt nicht nur die üblichen Härtefälle – Studierende, die über längere Zeit krank wurden oder ein Kind bekamen. Bei ihnen ist die Verzweiflung besonders groß: „Ich habe mich trotz zweier Schwangerschaften sehr bemüht, schnell zu studieren“, sagt Maryam Rasaqi (32, 12. Semester). „Doch jetzt lastet der Druck auf mir, die Prüfungen im Zweifel nicht wiederholen zu können.“
Auch logistisch eine Herausforderung
UniversitätNach Angaben von Isabell van Ackeren ziehen mehr als 20 Prozent der Studierenden ihre Anmeldung zur Prüfung kurz vorher zurück, verschieben aufs nächste Jahr. Diese Möglichkeit haben die Betroffenen nicht. „Wir haben das Beratungsangebot entsprechend ausgebaut“, erklärt die Prorektorin.
Doch auch logistisch wird die Welle von Lehramtsstudenten, die fertig werden müssen, eine echte Herausforderung: „Wir wissen um die Problematik und haben einen entsprechenden Kraftakt vor uns“, sagt Uni-Sprecherin Beate Kostka.