Essen. . Die A40-Auffahrt in Essen-Frillendorf bleibt für immer geschlossen. Ansässige Firmen, etwa Aldi und Kötter, klagen über wirtschaftliche Schäden.
Die Stimmung unter den Unternehmern war extrem gereizt und die Hoffnung riesengroß. Doch sowohl die Repräsentanten des Landesbetriebs Straßen NRW als auch die der städtischen Verkehrsbehörde schlugen am Dienstag erneut die Tür zu: Die seit Mai gesperrte A40-Auffahrt Essen-Frillendorf in Richtung Duisburg, so bekräftigten sie in großer Geschlossenheit, werde definitiv nicht wieder geöffnet.
Fast 50 Unternehmer und Gewerbetreibende aus den betroffenen Gewerbegebieten nördlich und südlich der A40 hatten sich zum Krisengespräch im Plenarsaal der Industrie- und Handelskammer eingefunden – darunter klingende Namen wie Aldi, Medion und Kötter. Seitdem ihre Stamm-Auffahrt Frillendorf dicht ist, klagen sie über nervtötende Umwege, längere Arbeitszeiten und verlorengegangene Kunden – letzten Endes über schmerzliche und zum Teil sogar existenzgefährdende Mehrkosten. Selbst beim Discount-Giganten Aldi trübt die aufgehobene A40-Auffahrt die Bilanz. „Uns entstehen 190 000 Euro zusätzliche Personalkosten“, bekannte Ulrich Jähnig, Leiter des Fuhrparks im Aldi Nord-Zentrallager Am Luftschacht. Und fügte hinzu: „Diese Mehrkosten tun auch uns weh.“
700 Firmen mit rund 8600 Mitarbeitern
Gebündelt wird der geballte Unternehmer-Unmut in der kürzlich gegründeten „Initiative A40“, die inzwischen von 100 Firmen getragen wird. Sie vertritt die Interessen von insgesamt 700 Firmen mit rund 8600 Mitarbeitern.
Versprochen hatte Straßen NRW den Unternehmern ursprünglich etwas ganz anderes. Die alte A40-Auffahrt Frillendorf-Nord sollte nämlich erst gesperrt werden, wenn die neue in Höhe des DMT-Geländes fertiggestellt sein würde. Doch hier sind die Straßenbauer – auch durch den Grundstücksstreit mit dem TÜV-Nord – erheblich in Zeitverzug geraten. Mit dramatischen Folgen: Nun ist die alte Abfahrt schon dicht und die neue wohl erst 2019 fertig.
Schaden von 13 Millionen Euro
Für die Gewerbetreibenden eine mittlere Katastrophe, die Initiativensprecher Georg Delker anklagend in Zahlen kleidete. „Die geschlossene Auffahrt verursacht auf drei Jahre unterm Strich einen Schaden von 13 Millionen Euro. Wir plädieren deshalb dringend für die Öffnung der Auffahrt.“
VerkehrSchon bei Landesverkehrsminister Michael Groschek hatte sich die „A40-Initiative“ einen Korb geholt, und auch die Straßen-NRW-Verantwortlichen erteilte ihr eine barsche Absage. Die A40 in Frillendorf Richtung Duisburg sei mit bis zu 89 Unfällen im Jahr ein gefährlicher Unfallschwerpunkt, argumentierte Ruhr-Regionalleiter Ahmed Karroum, „außerdem wollen wir die Leistungsfähigkeit der A40 erhöhen“.
Soll heißen: Durch die zweite Spur zur A52 werde es – dann zum Wohle aller im Ruhrgebiet – weniger Staus geben. Ein kleiner Erfolg der A40-Initiative: Die Abfahrt Frillendorf (Richtung Duisburg) wird – anders als zunächst beabsichtigt –schon im September wieder geöffnet, die Auffahrt Richtung Bochum Ende des Jahres.