Essen. . Der Baum, von dem am 3. August ein schwerer Ast auf ein Auto in Bredeney prallte und zwei Insassen verletzte, gehört der Landesbehörde Straßen NRW.
Nach dem spektakulären Verkehrsunfall auf der Bredeneyer Straße vor acht Tagen haben die Ermittler einen Gutachter beauftragt, um zu klären, warum ein tonnenschwerer Ast einer großen Waldbuche abknicken und auf das Dach eines vorbeifahrenden Mercedes krachen konnte. Wie berichtet wurden dabei die 20-jährige Fahrerin leicht und ihre 53-jährige Begleiterin schwer verletzt.
Die Schwerverletzte konnte nach stationärer Behandlung vor wenigen Tagen das Krankenhaus wieder verlassen. Jetzt konzentrieren sich die Ermittlungen des Verkehrskommissariates der Polizei auf die Unfallursache. Der Ast stürzte am 3. August plötzlich in Höhe Bredeneyer Berg auf das Dach des Autos. Die Autofahrerin hatte keine Chance, auszuweichen. Das Dach musste von der Feuerwehr aufgeschnitten werden, um die schwerverletzte Beifahrerin bergen zu können.
Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung
Da sich der betreffende Baum in einem Grenzabschnitt zwischen zwei Eigentümern befindet, waren Messungen und weitere Recherchen nötig. Jetzt ist die Eigentümerfrage geklärt. „Das war unser Baum“, bestätigte gestern Stephan Lamprecht, Sprecher der Landesbehörden Straßen NRW, der mit Verweis auf das schwebende Verfahren keine weiteren Details nennen konnte. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Geklärt werden muss, ob Straßen- NRW seiner Verkehrssicherungspflicht nachgekommen ist, also den Baum regelmäßig auf seinen Zustand überprüft hat. Der von der Polizei beauftragte Baumexperte wird dazu das sichergestellte Ast-Stück mit der Bruchstelle analysieren. „Die Untersuchung wird aber einige Wochen in Anspruch nehmen“, teilt Polizeisprecher Lars Lindemann mit.
Für die Ermittlungen wird sich die Polizei auch die Protokolle der Straßenkontrolleure der Landesbehörde anschauen. Denn Inspektionen an Straßen mit sogenannten „Flächenholzbeständen“ verlaufen nach einem genau festgelegten Verfahren und werden dokumentiert. Darin ist nachzulesen, wann der entsprechende Bereich auf der Bredeneyer Straße das letzte Mal überprüft wurde und welche Feststellungen an der Buche – etwa über Vorschädigungen – gemacht wurden.