Essen. Rot-Weiss Essen hat am Sonntag Fortuna Düsseldorf zum Pokalhit empfangen. Was rund um das Spiel passierte und wie die Stimmung im Stadion war.
- Im Düsseldorfer Hauptbahnhof traten Reisende im Fortuna-Trikot laut Bundespolizei am Sonntagmittag eine Scheibe eines Sonderzuges heraus.
- Einige mitgereiste Düsseldorfer lieferten sich im Essener Hauptbahnhof eine Auseinandersetzung mit der Bundespolizei. Dabei wurden zwei Beamte leicht verletzt. Vier Personen (23, 25, 28 und 39 Jahre) wurden festgenommen.
- Im Stadion Essen blieb es weitgehend friedlich. Die RWE-Fans sorgten mit Gesängen immer wieder für Gänsehaut-Momente.
- 32 Fans durften nicht ins Stadion, weil sie zu stark alkoholisiert waren.
- Das Fazit des Einsatzleiters der Polizei, Detlef Köbbel: "Ich bin mit dem Einsatzverlauf insgesamt zufrieden. Unser Konzept der strikten Trennung rivalisierender Gruppen, der frühzeitigen Ansprache potentieller Gewalttäter und weiterer taktischer Entscheidungen hat sich bewährt. Die überwiegende Anzahl der Zuschauer und Fußballfans verhielt sich friedlich. Der Fußball stand heute im Vordergrund!"
Die Chronik rund um das Pokalspiel Rot-Weiss Essen gegen Fortuna Düsseldorf:
20.30 Uhr: Auch die Bundespolizei ist mit der Rückreise der Gästefans zufrieden. Die beiden Sonderzüge seien ohne Zwischenfälle am Düsseldorfer Hauptbahnhof angekommen, erklärt ein Sprecher der Bundespolizei. Sein Fazit: "Wir sind mit dem Einsatzverlauf zufrieden." Gemessen an der Brisanz des Spiels sei alles gut gelaufen.
19.31 Uhr: "Die Abreise der Fans verläuft bislang friedlich und unauffällig", sagt Tanja Horn, Sprecherin der Essener Polizei.
19.00 Uhr: Auf dem Rückweg geht es laut Bundespolizei für die Gästefans über den Bahnhof Essen-West. Dort werden zwei Sonderzüge abfahren.
RWE verliert gegen Fortuna
18.40 Uhr: Rot-Weiss Essen unterliegt Fortuna Düsseldorf im Elfmeterschießen mit 1:3. Trotz Niederlage gibt es großen Applaus der RWE-Fans für die Mannschaft und die Spieler werden gefeiert.
18.34 Uhr: Nun hat das Elfmeterschießen an der Hafenstraße begonnen. Zum Liveticker.
17.49 Uhr: Die reguläre Spielzeit ist vorbei, es geht in die Verlängerung an der Hafenstraße. Die Essener Fans tanzen und singen.
17.25 Uhr: Stichelei gegen Fortuna auf einem Transparent auf der Westtribüne: "Die Fortuna hat damals mehr gebockt - 'An Tagen wie diesen' und 'Hipster im Block'".
17.17 Uhr: Im Gästeblock wird gezündelt. Die RWE-Fans nehmen das gelassen und rufen: "Ob lebendig oder tot, wir lieben rot-weiss-rot."
17.12 Uhr: Und da sind die RWE-Fans wieder: Sie springen auf und singen "Nur der RWE", nachdem ihre Mannschaft eine gute Tormöglichkeit hatte. Einige Essener machen sich über die Fortunen lustig und rufen: "Zweite Liga, keiner weiß warum."
17.05 Uhr: Die Zweite Halbzeit ist gestartet. Über die sportlichen Höhepunkte berichten unsere Sportkollegen im Liveticker.
16.49 Uhr: Halbzeit an der Hafenstraße. Es steht 0:0. Für einen Gänsehaut-Moment haben gegen Ende des ersten Durchgangs nochmal die RWE-Fans gesorgt: Westtribüne, Haupttribüne und Gegengerade riefen abwechselnd "Rot - Weiss - Essen".
„Die Stimmung ist hier auch nicht anders als ohne Alkoholverbot“, sagt ein erfahrener RWE-Stadiongänger. Dennoch hält er die Entscheidung für nicht berechtigt. „So werden doch nur die Fans bestraft, die sich benehmen können.“ Ein weiterer Zuschauer weist darauf hin, „dass diejenigen, die es wollen, sich sowieso prügeln.“
RWE empfängt Fortuna im Pokal
16.35 Uhr: Die Bundespolizei zieht ein Fazit zur Anreise der Fortuna-Anhänger nach Essen: Zwei Bundespolizisten sind bei einer Auseinandersetzung am Hauptbahnhof leicht verletzt worden. "Die Kollegen sind aber weiterhin dienstfähig", so ein Sprecher der Bundespolizei. Die Beamten seien unter anderem mit Flaschen und Dosen beworfen worden. Es sei Pyrotechnik gezündet worden. Die Fortunen haben versucht, eine Polizeikette zu durchbrechen. Vier Personen wurden festgenommen - für sie ging es statt ins Stadion zur Wache der Bundespolizei. "Für so ein brisantes Spiel ist das alles aber noch im Rahmen", so der Bundespolizei-Sprecher. Insgesamt kamen 1350 Fortuna-Fans mit der Bahn nach Essen. Die Landespolizei meldet eine überwiegend ruhige Anreise der Anhänger beider Mannschaften zum Stadion.
16.25 Uhr: Volle Unterstützung für die Rot-Weissen auf dem Rasen kommt von den Rängen. Die Fans singen: "Von der Ruhr bis an die Elbe, immer wieder RWE". Die RWE-Fans tanzen auf der Tribüne und feuern ihre Mannschaft an - der Düsseldorfer Anhang wirkt dagegen eher zurückhaltend.
16.03 Uhr: Das Spiel ist angepfiffen worden. Die RWE-Anhänger haben zuvor ihr Team mit einer Choreografie samt Rauch begrüßt.
15.58 Uhr: Noch vor Anpfiff knallt es im Gästeblock, weil einige Unbelehrbare Bengalos zünden und auch auf das Spielfeld werfen.
15.48 Uhr: Als die RWE-Spieler eben zum Warmmachen auf den Rasen an der Hafenstraße kamen, gab es tosenden Applaus von den Fans. Die Fortuna-Spieler wurden durchgehend ausgepfiffen.
15.02 Uhr: Noch knapp eine Stunde bis zum Anpfiff. Unter den RWE-Fans vorm Stadion ist die Zuversicht groß, dass die Essener heute gegen Fortuna Düsseldorf gewinnen. "Einen Zweitligisten packen wir, den können wir schlagen", sagt ein Anhänger. Ein anderer Fan freut sich schon vor dem Spiel über die Atmosphäre: "Das ist einfach ein riesiges Event für die Fans."
14.54 Uhr: Bei den RWE-Fans vorm Stadion ist die Stimmung friedlich. Viele Fans berichten, dass sie sich einfach nur auf das Pokalspiel freuen. Und die Anhänger genießen noch das ein oder andere Bier, bevor es ins Stadion geht - denn drinnen herrscht Alkoholverbot, außer in der "Assindia" VIP-Bereich. Unterdessen hat sich auch vor der Traditionskneipe Hafenstübchen eine lange Schlange gebildet. An ein kühles Bier im Inneren ist nicht mehr zu denken.
14.16 Uhr: Ein Sprecher der Bundespolizei zieht ein erstes Fazit zur bisherigen Anreise der Düsseldorfer: 1090 Anhänger seien bisher per Zug in Essen angekommen. Der zweite Sonderzug konnte allerdings nicht wie geplant am Düsseldorfer Hauptbahnhof abfahren. Eine Scheibe der S-Bahn sei noch im Düsseldorf Hauptbahnhof herausgetreten worden. Die Bundespolizei musste rund 600 Fortuna-Anhänger zu einem Regionalexpress auf einen anderen Bahnsteig bringen - mit dem ging es dann nach Essen. "Bei der Ankunft im Essen Hauptbahnhof gab es einen massiven Einsatz von Pyrotechnik", so ein Sprecher der Bundespolizei. Die Bundespolizei habe Pfefferspray einsetzen müssen. Vier Personen wurden festgenommen.
13.44 Uhr: An Gleis 5 im Essener Hauptbahnhof kommt der RE 2 an und mit ihm jede Menge Gäste-Fans. Rauchbomben fliegen.
13.25 Uhr: Am Ausgang Süd des Hauptbahnhofs sorgen die RWE-Fans für Stimmungen und besingen friedlich ihren Verein. Währenddessen läuft an den Gleisen des Hauptbahnhofs eine Durchsage der Bahn: Reisende werden aufgefordert, „den Bahnsteig zu verlassen, da im Sonderzug gewaltbereite Fußballfans sitzen.“ Nachdem die Fortuna-Fans den Hauptbahnhof per Sonderzug erreicht haben, geht es für sie durch den Osttunnel, an dessen Ende sie von der Landespolizei in Empfang genommen werden. Über den Polizeilautsprecher läuft die Durchsage: "Die Polizei begrüßt die Fans aus Düsseldorf." Es gibt Hinweise auf das Glasflaschenverbot in den Sonderbussen, und wer nochmal auf Toilette muss, erfährt via Lautsprecher, wo das nächste Dixi-Klo steht, bevor es gleich mit den Bussen Richtung Stadion geht. Über allem kreist ein Polizeihubschrauber.
13 Uhr: Die Polizei sprach im Vorfeld von einem „Hochrisikospiel“. Zu den Sicherheitsmaßnahmen zählen ein Alkoholverbot im Stadion und die Reduzierung der Zuschauerzahl. Die Polizei erklärte bei einer Pressekonferenz am Freitag ihr Vorgehen damit, dass neben mehr als 17.000 friedlichen Zuschauern auch mehr als 500 gewaltbereite und Gewalt suchende Anhänger erwartet werden.
RWE-Chef Michael Welling bedauerte im Vorfeld, dass es schade sei, dass „wegen einiger weniger Chaoten, die sich möglicherweise daneben benehmen, so viel über Sicherheit und dieses Alkoholverbot reden.“